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Anruf vom Recruiter erhalten?

Unerwartete Anrufe von Recruitern und Headhuntern sind keine Seltenheit. Profis suchen in sozialen und in Karriere-Netzwerken ständig nach neuen Mitarbeitern. Wie du am besten darauf reagieren solltest, erfährst du hier.

So kannst du im Gespräch mit einem Headhunter punkten

„Können Sie frei sprechen?“ ist die Schlüsselfrage, die dir deutlich zeigt, dass ein Recruiter am anderen Ende der Leitung ist. Nimm diese Frage auf jeden Fall ernst! Sind zu viele Kollegen oder gar Vorgesetzte in der Nähe, kannst du unmöglich offenreden. Bitte den Anrufer um seinen Namen und seine Telefonnummer, damit du ihn zurückrufen kannst, wenn es besser passt.

Am Telefon steht deine Stimme im Vordergrund

Diese Tipps helfen dir dabei, deiner Stimme Stärke zu verleihen:

  • Führe das Gespräch mit dem Recruiter im Stehen oder sitze aufrecht! Das lässt deine Stimme automatisch selbstbewusster und beherrscht klingen.
  • Lächle, auch wenn es dein Gegenüber nicht sehen kann. Er wird es hören, denn die Stimme bekommt sofort einen anderen, warmen Klang.
  • Konzentriere dich bei deinem ersten Telefongespräch besonders auf das Zuhören.
  • Überlege dir deine Antworten gut und gib nicht zu viel von dir preis. Noch wirst du nicht erfahren, wer der Auftraggeber ist.
  • Frage den Recruiter nach seinem Namen, seiner Adresse und seinen Referenzen. Er hat dich online bereits gut kennengelernt und durchleuchtet. Vor dem zweiten Telefonat oder dem persönlichen Gespräch kannstdu ebenso gut vorbereitet sein. Schliesslich möchtest du wissen, wer dir einen Job vermitteln möchte.

Diese Themen sind tabu

Wahrscheinlich bist du sehr neugierig, wie der Recruiter ausgerechnet auf dich gekommen ist. Diese Frage solltest du jedoch möglichst vermeiden. Du bist genau die richtige Person für diesen Job. Daran besteht kein Zweifel. Du musstest gefunden werden. Ungünstig ist es auch, allzu starke Begeisterung zu zeigen. Auch wenn dein derzeitiger Job dich vielleicht langweilt, leichtes Interesse ist die richtige Strategie. Zu viel Enthusiasmus wirkt verzweifelt und bringt dich in eine schlechte Position für spätere Gehaltsverhandlungen. Offene Kritik am derzeitigen Arbeitgeber wirft dich sofort aus dem Rennen. Loyalität ist ein wichtiges Auswahlkriterium. Selbstverständlich gehört die Frage nach dem Gehalt ebenfalls nicht in das erste Gespräch. Das wirkt gierig und macht keinen guten Eindruck.

Eine Portion Skepsis gehört immer dazu

Wenn du nicht zufällig den Anruf eines Unternehmens oder eines bestimmten Personalvermittlers erwartest, übe dich in Zurückhaltung. Vielleicht sucht der Anrufer lediglich nach neuen Lebensläufen für seinen Pool. Deinen Lebenslauf solltest du nach einem ersten Gespräch niemals zusenden. Sonst macht er, wenn es ungünstig verläuft, seine Runde in unzähligen Unternehmen und landet irgendwann bei deinem Chef. Eine abwartende Haltung, bei der du den anderen reden lässt und nur gezielte Fragen stellst, ist die ideale Strategie. Den Lebenslauf kann der Recruiter nach einem zweiten Telefonat oder bei einem persönlichen Treffen in seinen Geschäftsräumen erhalten. Selbst wenn du kein Interesse an der angebotenen Position hast, höre gut zu! Das Gespräch gibt dir Hinweise auf deinen Marktwert. Vielleicht nehmen dich Personalberater im Internet ganz anders wahr, als du es möchtest. Dann kannst du nach dem Gespräch gegensteuern und deine Online-Präsenz überarbeiten.

Diese Fragen solltest du dem Recruiter stellen

Obwohl dir der Recruiter im ersten Gespräch kein konkretes Unternehmen nennen wird, solltest du dir natürlich ein Bild von der angebotenen Position machen. Wie sonst solltest du entscheiden, ob deinerseits Interesse an einer Zusammenarbeit besteht? Dazu sind folgende Fragen hilfreich:

  • Welche Vorteile bietet dir die Stelle im Vergleich zum jetzigen Job?
  • Zahlt sich ein Wechsel finanziell aus?
  • Welchen Einfluss hat ein möglicher Wechsel auf deine Karriere?
  • Wird dein Arbeitsweg kürzer?
  • Bietet der neue Arbeitgeber attraktive Benefits?
  • Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet dir das Unternehmen?
  • Verbessern sich deine Arbeitszeiten?
  • Ist das Arbeiten im Homeoffice möglich?
  • Wird eine Kinderbetreuung angeboten?
  • Bietet der Arbeitgeber ein Prämiensystem für Mitarbeitende?

Ein Anruf vom Recruiter schmeichelt sehr. Ob es sinnvoll ist, das Angebot tatsächlich anzunehmen, hängt von deiner persönlichen beruflichen Situation ab. Bietet die angebotene Stelle Perspektiven, die bisher komplett fehlen, ist der Wechsel eine Überlegung wert. Auch nach einer Beförderung ist eine neue Position interessant. Das klingt paradox, doch nach einer Beförderung dauert es eine Weile, bis du die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmen kannst. Ein Jobwechsel aus der Position des Erfolgs kann beschleunigend und sehr motivierend wirken. Bist du dagegen mit deiner jetzigen Position sehr unzufrieden, prüfe das Angebot genau. Es sollte alle Probleme ausräumen, die dich aktuell stören. Kopflose Zusagen wirken wie eine Flucht und führen nur selten zur Traumposition.

Auf welche Fragen solltest du immer vorbereitet sein? Hier haben wir dir fünf häufigsten Fragen zusammengestellt mit möglichen Antworten.

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