Universität St. Gallen
St.Gallen
Vor 8 Stunden
Zwei vollständig finanzierte 4-jährige Promotionsstellen im SNF-Projekt zu "moralischen Ökonomien der rassischen Abrechnung" (m/w/d)
- Veröffentlicht:10 November 2025
- Pensum:5 – 100%
- Arbeitsort:St.Gallen
Über den Job
Bewerbungsprozess:
Bitte reichen Sie Ihre Bewerbungen bis zum 9. Januar 2026 ein, einschließlich;- Ein Motivationsschreiben (max. 1 Seite)
- Ein Lebenslauf
- Ein Forschungsvorschlag (max. 2 Seiten), in dem Sie Ihr Interesse an entweder Arbeitspaket 2 oder 3 (oder beiden) sowie einige Vorschläge für ein Promotionsprojekt innerhalb dessen darlegen
- Eine Schreibprobe (z. B. Kapitel der Bachelorarbeit, veröffentlichter Artikel)
- Namen und Kontaktdaten von zwei akademischen Referenzen
- Zeugnisse und Nachweise über Zertifikate und Abschlüsse
Wenn Ihre Bewerbung in der ersten Runde erfolgreich war, werden Sie benachrichtigt und bis zum 30. Januar 2026 zu einem Interview eingeladen. Die Interviews finden ab dem 16. Februar 2026 per Zoom statt.
Bitte beachten Sie auch, dass Sie im Falle einer erfolgreichen Bewerbung Ihre Promotionsbewerbung noch über die formalen Kanäle der Universität St. Gallen bis Mai 2026 einreichen müssen.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Insa Lee Koch unter insalee.koch@unisg.ch .
Ihre Aufgaben
Projektbeschreibung:
Im Jahr 2020 löste der Polizeimord an George Floyd einen bedeutenden Moment der rassischen Abrechnung aus. Unter dem Banner von Black Lives Matter machten Aktivist*innen weltweit darauf aufmerksam, wie zeitgenössische rassistische Ungerechtigkeiten tief mit den Geschichten von Imperialismus und transatlantischem Sklavenhandel verbunden sind. Im Vereinigten Königreich, einst das größte Imperium der Welt und ein zentraler Akteur im transatlantischen Sklavenhandel, ging diese Abrechnung weit über Aktivist*innenkreise hinaus. Dieses ethnografische Projekt, finanziert vom Schweizerischen Nationalfonds, untersucht diese entstehenden "moralischen Ökonomien der rassischen Abrechnung" und konzentriert sich darauf, wie verschiedene Gruppen mit der imperialen Vergangenheit Großbritanniens und den gegenwärtigen rassistischen Realitäten umgehen – vor dem Hintergrund zunehmender politischer und rechtlicher Gegenreaktionen. Das Projekt besteht aus drei miteinander verbundenen Arbeitspaketen, die untersuchen: (1) Elitenakteure (z. B. Unternehmen, Regierungsinstitutionen), die sich mit ihrem imperialen Erbe durch Diskurse über Verantwortung und Wiedergutmachung auseinandersetzen, (2) kulturelle und bildungspolitische Institutionen (z. B. Museen, Stiftungen, Schulen, Medien), die die breite Öffentlichkeit aufklären, und (3) soziale Bewegungen und Basisakteure, die systemischen Wandel durch abolitionistische oder rechtliche Reformstrategien vorantreiben.
Wir laden Bewerbungen für zwei vollständig finanzierte Promotionsstellen ein, die mit Arbeitspaket 2 und Arbeitspaket 3 verbunden sind:
- Arbeitspaket 2 untersucht repräsentative Praktiken unter kulturellen und bildungspolitischen Akteuren, einschließlich wie sie sich mit historischer Komplizenschaft im Sklavenhandel auseinandersetzen, Reformen vorantreiben und Verantwortlichkeitsverständnisse rahmen, verbreiten oder hinterfragen.
- Arbeitspaket 3 erforscht, wie Basisgruppen, Aktivist*innen und soziale Bewegungen systemische und antirassistische Veränderungen in Bezug auf Polizei, Strafjustiz oder andere dominante politische, institutionelle und rechtliche Strukturen fördern.
- Promotionsstudierende entwerfen und führen ein originäres Promotionsprojekt mit 12 Monaten ethnografischer Feldforschung durch.
- Promotionsstudierende tragen zum breiteren Forschungsprojekt bei, das von Prof. Insa Lee Koch (Universität St. Gallen) geleitet wird, zusammen mit der Postdoktorandin Dr. Victoria Klinkert und dem Projektpartner Dr. Farhan Samanani (King's College London).
Ihr Profil
Wir suchen Kandidat*innen, die folgende Kriterien erfüllen:
- Abgeschlossenes Masterstudium (MA/MSc) in Anthropologie, Ethnologie, Soziologie, Kriminologie, Humangeographie oder einem eng verwandten Fach
- Bewerber*innen ohne formale sozialwissenschaftliche Ausbildung sollten einen klaren Forschungshintergrund zu den Projektthemen nachweisen. Diese Bewerber*innen müssen dennoch einen MA/MSc-Abschluss besitzen, um zum Promotionsstudium an der Universität St. Gallen zugelassen zu werden
- Erfahrung mit qualitativer Forschung, insbesondere ethnografischer Feldforschung
- Vertrautheit mit Debatten zu rassischer Gerechtigkeit, staatlichem Rassismus und sozialen Ungleichheiten innerhalb der Anthropologie und anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen
- Bereitschaft, in St. Gallen, Schweiz, zu wohnen (außerhalb der Feldforschung)
- Hohe Motivation, Teil eines dynamischen Forschungsteams am Department of British Cultures zu arbeiten
"Ein Ort, an dem Wissen geschaffen wird" – Als eine der führenden europäischen Universitäten für Wirtschaft und Betriebswirtschaft engagiert sich die Universität St. Gallen (HSG), Schweiz, für die Ausbildung von über 10.000 Studierenden. Die HSG ist einer der größten Arbeitgeber der Region und bietet mehr als 3.500 Forschenden, Lehrenden und Fachkräften ein attraktives und innovatives Umfeld.