Doktorandenstelle am Institut für Parasitologie 100%
Universität Bern
Bern
Auf einen Blick
- Veröffentlicht:12 August 2025
- Pensum:100%
- Arbeitsort:Bern
Job-Zusammenfassung
Die Metabolismusforschung des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten. Wir bieten ein innovatives Umfeld in der Parasitologie.
Aufgaben
- Untersuchung des Energie- und Nährstoffmetabolismus des Parasiten.
- Validierung der EmTDH-Expression durch verschiedene Analysen.
- Identifizierung spezifischer TDH-Inhibitoren durch Screening.
Fähigkeiten
- Master in Naturwissenschaften oder Medizin, Interesse an Parasitologie.
- Erfahrung mit Zellkulturen und biochemischen Methoden.
- Gute Deutsch- und Englischkenntnisse.
Ist das hilfreich?
Doktorandenthema: Der Stoffwechsel des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis und sein Potenzial für neuartige, gezielte Behandlungen gegen alveoläre Echinokokkose
Das Institut für Parasitologie Bern führt Forschungen zu parasitären Krankheiten bei Haustieren, Nutztieren und Menschen durch und ist in Lehre, Diagnosediensten und Beratung tätig.
In der Forschung konzentrieren wir uns auf das Studium pathogenetischer Prozesse, die während parasitärer Infektionen auftreten, sowie auf die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze. Die Hauptinteressengebiete sind zoonotische Helminthiasen (Echinokokkose, Fasciolose) und aborteverursachende Protozoen (Neosporose, Toxoplasmose, Tritrichomonose). Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.ipa.vetsuisse.unibe.ch/index_eng.html.
Hintergrund des Projekts: Die alveoläre Echinokokkose (AE), verursacht durch den Cestoden Echinococcus multilocularis (kleiner Fuchsbandwurm), ist die am höchsten eingestufte lebensmittelbedingte parasitäre Zoonose in Europa. Die Metazestoden (Larvenstadium) von E. multilocularis wachsen hauptsächlich in der Leber in tumorähnlicher und infiltrativer Weise und bilden häufig Metastasen in anderen Organen. AE tritt bei Menschen, Hunden, Affen und anderen Säugetieren auf und führt unbehandelt zum Tod. AE kann nicht medikamentös geheilt werden, da die derzeit verwendeten Medikamente parasitostatisch sind und den Parasiten nicht abtöten. Aus diesen Gründen sind neuartige Behandlungsoptionen dringend erforderlich.
Wir haben eine in vitro-Kultur des Larvenstadiums des Parasiten als hochgradig wertvolle Alternative zum Tiermodell entwickelt. Die in vitro-Kultur wird für in vitro-Arzneimittel-Screening und Untersuchungen zum Wirkmechanismus von Arzneimitteln sowie zur Beantwortung grundlegender, zellulärer und molekularbiologischer Fragen angewendet. Diese Analysen werden durch transkriptomische, proteomische und metabolomische Analysen ergänzt. Unsere Forschung konzentriert sich auf den mitochondrialen Energiestoffwechsel des Parasiten und die Wirt-Parasit-Interaktion.
Projekt:
Wir haben Schlüsselaspekte der Energie- und Nährstoffaufnahme in E. multilocularis identifiziert. Einer davon ist die threoninabhängige Threoninaufnahme (TDH), die entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung des Parasiten ist und einen nicht funktionalen Weg im Menschen darstellt (Kaethner et al., 2025, Int J Parasitol Drugs Drug Resist). Daher wird der Kandidat im vorgeschlagenen Projekt die EmTDH-Expression durch transkriptomische, proteomische und enzymatische Analysen in Proben von infizierten Menschen und Tieren validieren und die wesentlichen Rollen dieses Enzyms durch RNAi bewerten. Spezifische TDH-Inhibitoren werden durch Screening von umfunktionierten Arzneimitteln an rekombinanten E. multilocularis- und Mausenzymen identifiziert. Wir werden die Wirksamkeit an E. multilocularis im Vergleich zu Säugetierzellen in vitro und im AE-Mausmodell bewerten, die funktionalen Effekte auf die TDH-Aktivität bewerten und andere Arzneimittelwirkungen durch Identifizierung über Affinitätschromatographie und Proteomik identifizieren.
Wir bieten daher ab dem 1. Oktober 2025 oder nach Vereinbarung eine Doktorandenstelle an.
Der Doktorand sollte folgendes Profil aufweisen:
- Master in Naturwissenschaften, Veterinär- oder Humanmedizin
- Hohe Interessen und Erfahrungen in der Parasitologie (idealerweise Helminthologie), Biochemie, Zellbiologie, Datenanalyse
- Teamplayer
- Umfangreiche Erfahrung mit Zellkulturen, molekularbiologischen und biochemischen Methoden
- Grundkenntnisse in Biostatistik
- Arbeit mit Labortieren
- Gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Hochmotiviert, ausdauernd, neugierig, kreativ
Wir bieten:
- Junges, enthusiastisches Team
- Enge Zusammenarbeit innerhalb des Teams und mit anderen Mitgliedern des Instituts
- Etablierte parasitologische, zellbiologische, molekularbiologische und biochemische Methoden
- Doktoranden werden Teil der Graduiertenschule für Zell- und Biomedizinische Wissenschaften (http://www.gcb.unibe.ch)
- Finanzierung durch ein Projekt, das von der Schweizerischen Nationalfonds (SNSF) mit nationalen und internationalen Kooperationen finanziert wird
- Doktorandenvertrag für 4 Jahre
- Gehaltsberechnungen gemäß den Richtlinien der Universität Bern und des SNSF
Bewerbungen:
Fragen:
Können direkt an die Gruppenleiterin Prof. B. Lundström-Stadelmann (britta.lundstroem@unibe.ch) gerichtet werden.