PhD-Stelle in Naturschutzbiologie SCHUTZ VON HOCHALPINEN AUFLANDIGEN LEBENSRÄUMEN, DIE DURCH DAS SCHMELZEN VON GLETSCHERN ALS FOLGE DER GLOBALEN ERWÄRMUNG FREIGESETZT WERDEN
Universität Bern
Bern
Auf einen Blick
- Veröffentlicht:12 September 2025
- Pensum:100%
- Arbeitsort:Bern
SCHUTZ VON HOCHALPINEN AUFLANDIGEN LEBENSRÄUMEN, DIE DURCH DAS SCHMELZEN VON
GLETSCHERN ALS FOLGE DER GLOBALEN ERWÄRMUNG FREIGESETZT WERDEN
Das extrem schnelle und sogar beschleunigte Schmelzen der Gletscher als Reaktion auf die Klimawärmung wird den Weg für die Entstehung von voralpinen auflandigen Lebensräumen in den Alpen ebnen;
diese eisfreien Flächen werden allmählich von Pionierarten besiedelt, gefolgt von ganzen alpinen Gemeinschaften durch sekundäre Sukzession, was langfristig Veränderungen in der Zusammensetzung und Struktur alpiner Landschaften bewirkt. Die Entstehung neuer subglazialer auflandiger Lebensräume eröffnet jedoch auch Möglichkeiten für Infrastrukturentwicklungen; beispielsweise Stauungen zur Wasserkraftproduktion oder Wasserspeicherung (z.B. Kunstschnee für die Tourismusindustrie) oder Überflutungen aus denselben Gründen und/oder Bewirtschaftung mittels schwerer Maschinen (z.B. Sedimententfernung) können alle dazu beitragen, diese Lebensräume zu beeinflussen.
Die Bedrohungen, die menschliche Infrastruktur für den Erhalt der einzigartigen Biodiversitätswerte subglazialer auflandiger Landschaften darstellt, nehmen zu, getrieben durch die rasche Ausweitung erneuerbarer Energien als Reaktion auf die aufkommenden Klima- und Energiekrisen.
Aufgaben
Der Kandidat wird mittels prädiktiver räumlicher Modelle ermitteln, wo sich diese voralpinen auflandigen Lebensräume in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden, um vorherzusagen, welche Biodiversitätswerte sie haben werden und ob diese aufgrund des Potenzials dieser neu entstandenen Landschaften für Infrastrukturentwicklungen (z.B. erneuerbare Energien) gefährdet sein könnten. Der Kandidat wird außerdem an der Entwicklung eines Biodiversitätsindikators für hochalpine auflandige Zonen arbeiten und verstehen, wie sich die Werte dieses Indikators unter verschiedenen Umweltbedingungen (z.B. Höhe, Mikrohabitatstruktur) verändern. Das Hauptziel des PhD-Projekts wird eine hierarchische Rangliste der Schweizer Alpenlandschaften basierend auf ihrem Schutzwert und ihrer Verwundbarkeit gegenüber potenziellen Infrastrukturentwicklungen sein, die als Grundlage für Entscheidungen über die zukünftige Nutzung und Bewirtschaftung dieser auflandigen Gebiete dient. Ein weiteres Ziel ist es, Richtlinien für das praktische Management dieser Lebensräume vor Ort zu erstellen, um die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.
Von den Kandidaten wird erwartet, dass sie aktiv an wöchentlichen Laborsitzungen teilnehmen und die Ergebnisse ihrer Forschung sowohl in wissenschaftlichen als auch in allgemein verständlichen Artikeln sowie auf nationalen und internationalen Konferenzen präsentieren. Der PhD-Student wird auch zum Unterricht beitragen (z.B. Mitbetreuung von BSc- und MSc-Projekten zum gleichen Thema) und einige kleinere administrative Aufgaben übernehmen.
Anforderungen
Der Kandidat muss einen MSc-Abschluss in Biologie oder einem gleichwertigen Fach besitzen und idealerweise ein starkes Interesse an Naturschutzwissenschaft, Umweltmanagement und räumlichen Analysen zeigen.
Kenntnisse über alpine oder auflandige Lebensräume, fortgeschrittene statistische Techniken, R oder räumliche Werkzeuge (GIS-Analysen) sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Gute Englischkenntnisse sind wichtig, während Kenntnisse in Französisch und/oder Deutsch vorteilhaft sein können,
insbesondere im Umgang mit Interessengruppen. Das Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern und sein Partner, das Departement Umweltwissenschaften der Universität Basel, setzen sich für mehr Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in Ökologie und Evolution ein und ermutigen insbesondere Bewerbungen von unterrepräsentierten Gruppen.
Bedingungen
Wie bewerben?
Bewerbungen müssen an alexandra.depeyer@unibe.ch gesendet werden und sollten ein Motivationsschreiben enthalten, das Ihre Interessen, Erfahrungen und Relevanz für diese Stelle beschreibt, einen Lebenslauf (einschließlich einer Publikationsliste, falls vorhanden), das MSc-Zeugnis oder Transkripte, eine Zusammenfassung der MSc-Arbeit sowie die Namen und Kontaktdaten von zwei Referenzen (Name, Nachname, institutionelle Adressen, E-Mail und Telefonnummer).
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail als eine einzige PDF mit dem Namen "Nachname.Vorname" und geben Sie "Glacier PhD post" im Betreff der E-Mail an.
Die Bewerbungsfrist ist der 15. September 2025. Online-Interviews sind für die zweite Hälfte des Septembers 2025 vorgesehen.