PhD-Stelle am Institut für Parasitologie 100%
Universität Bern
Bern
Auf einen Blick
- Veröffentlicht:09 September 2025
- Pensum:100%
- Arbeitsort:Bern
Job-Zusammenfassung
Das Institut für Parasitologie Bern erforscht parasitäre Krankheiten.
Aufgaben
- Untersuchung des Stoffwechsels des Fuchsbandwurms Echinococcus.
- Entwicklung gezielter Behandlungen gegen alveoläre Echinokokkose.
- Validierung von EmTDH und Screening von TDH-Inhibitoren.
Fähigkeiten
- Master in Naturwissenschaften oder Medizin, Erfahrung in Parasitologie.
- Fundierte Kenntnisse in biochemischen und molekularbiologischen Methoden.
- Teamfähigkeit und gute Deutsch- und Englischkenntnisse.
Ist das hilfreich?
PhD-Thema: Der Stoffwechsel des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis und sein Potenzial für neuartige, gezielte Behandlungen gegen alveoläre Echinokokkose
Das Institut für Parasitologie Bern forscht zu parasitären Erkrankungen von Haus- und Nutztieren sowie des Menschen und ist in Lehre, Diagnostik und Beratung tätig.
Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung pathogenetischer Prozesse während parasitärer Infektionen sowie die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze. Die Hauptthemen sind zoonotische Helminthiasen (Echinokokkose, Fasziolose) und abortröse Protozoen (Neosporose, Toxoplasmose, Tritrichomonose). Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.ipa.vetsuisse.unibe.ch/index_eng.html.
Hintergrund des Projekts: Die alveoläre Echinokokkose (AE), verursacht durch den Bandwurm Echinococcus multilocularis (kleiner Fuchsbandwurm), ist die bedeutendste lebensmittelbedingte parasitäre Zoonose in Europa. Die Metacestoden (Larvenstadium) von E. multilocularis wachsen hauptsächlich in der Leber tumorartig und infiltrativ und bilden häufig Metastasen in anderen Organen. AE tritt bei Menschen, Hunden, Affen und anderen Säugetieren auf und führt unbehandelt zum Tod. AE ist medikamentös nicht heilbar, da die derzeit verwendeten Medikamente parasitostatisch sind und den Parasiten nicht abtöten. Daher besteht ein dringender Bedarf an neuen medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.
Wir haben eine In-vitro-Kultur des Larvenstadiums des Parasiten als wertvolle Alternative zum Tiermodell entwickelt. Die In-vitro-Kultur wird für Medikamentenscreenings und Untersuchungen zum Wirkmechanismus von Medikamenten sowie zur Beantwortung grundlegender zellulärer und molekularbiologischer Fragestellungen eingesetzt. Diese Analysen werden durch transkriptomische, proteomische und metabolomische Untersuchungen ergänzt. Unsere Forschung konzentriert sich auf den mitochondrialen Energiestoffwechsel des Parasiten und die Wirts-Parasit-Interaktion.
Projekt:
Wir haben Schlüsselaspekte der Energie- und Nährstoffaufnahme bei E. multilocularis identifiziert. Einer davon ist die threonin-Dehydrogenase (TDH)-abhängige Threoninaufnahme, die für das Wachstum und die Entwicklung des Parasiten entscheidend ist und einen nicht funktionalen Weg beim Menschen darstellt (Kaethner et al., 2025, Int J Parasitol Drugs Drug Resist). Für das vorgeschlagene Projekt wird die Kandidatin/der Kandidat die EmTDH-Expression mittels transkriptomischer, proteomischer und enzymatischer Analysen in Proben infizierter Menschen und Tiere validieren und die wesentlichen Funktionen dieses Enzyms durch RNAi untersuchen. Spezifische TDH-Inhibitoren werden durch Screening von umfunktionierten Medikamenten an rekombinanten E. multilocularis- und Mausenzymen identifiziert. Wir werden die Wirksamkeit an E. multilocularis im Vergleich zu Säugerzellen in vitro und im AE-Mausmodell bewerten, funktionelle Effekte auf die TDH-Aktivität untersuchen und weitere Medikamenteneffekte durch Affinitätschromatographie und Proteomik identifizieren.
Wir bieten daher ab dem 1. Oktober 2025 oder nach Vereinbarung eine PhD-Stelle an.
Das Profil der PhD-Kandidatin/des PhD-Kandidaten sollte folgende Punkte erfüllen:
- Masterabschluss in Naturwissenschaften, Veterinär- oder Humanmedizin
- Großes Interesse und Erfahrung in Parasitologie (idealerweise Helminthologie), Biochemie, Zellbiologie, Datenanalyse
- Teamfähigkeit
- Umfangreiche Erfahrung mit Zellkulturen, molekularbiologischen und biochemischen Methoden
- Grundkenntnisse in Biostatistik
- Arbeit mit Labortieren
- Gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Hohe Motivation, Ausdauer, Neugier und Kreativität
Wir bieten:
- Junges, engagiertes Team
- Enge Zusammenarbeit im Team und mit anderen Mitgliedern des Instituts
- Etablierte parasitologische, zellbiologische, molekularbiologische und biochemische Methoden
- PhD-Studierende sind Teil der Graduate School of Cellular and Biomedical Sciences (http://www.gcb.unibe.ch)
- Finanzierung durch ein vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördertes Projekt mit nationalen und internationalen Kooperationen
- PhD-Vertrag für 4 Jahre
- Gehaltsberechnung nach den Richtlinien der Universität Bern und des SNF
Bewerbungen:
Fragen:
Diese können direkt an die Gruppenleiterin Prof. B. Lundström-Stadelmann (britta.lundstroem@unibe.ch) gerichtet werden.