Postdoc-Stelle im WEAVE-SNSF-Projekt Das Globale Krankenhaus: Reproduktion von Gesundheitsversorgung durch Verflechtungen von Arbeit, Mobilität und Wissen in der Schweiz und Österreich (Projektkonsortium, Dr. Julia Rehsmann, Berner Fachhochschule, Prof. Dr. Janina Kehr, Universität Wien, Prof. Dr. Jelena Tosic, Universität St.Gallen)
Universität St. Gallen
St.Gallen
Auf einen Blick
- Veröffentlicht:21 Juni 2025
- Pensum:100%
- Arbeitsort:St.Gallen
Job-Zusammenfassung
Die Universität St.Gallen sucht eine*n Postdoc-Forscher*in. Eine spannende Möglichkeit zur Mitgestaltung in einem innovativen Umfeld.
Aufgaben
- Durchführung von ethnographischer Forschung zu Krankenhausarbeit.
- Untersuchung von Rekrutierungswegen und transnationalen Netzwerken.
- Aktive Mitarbeit im Forschungsteam und Beitrag zu Forschungsfragen.
Fähigkeiten
- Doktorat in Sozial-/Kulturwissenschaften oder verwandten Fächern erforderlich.
- Erfahrung in qualitativer Forschung und ethnographischem Arbeiten.
- Proficiency in Deutsch und Englisch sowie Kenntnisse einer post-jugoslawischen Sprache.
Ist das hilfreich?
Bewerber*innen sollten ihre vollständige Bewerbung (auf Englisch) einreichen, einschließlich: Motivationsschreiben (mit Bezug auf Ihre Qualifikation für die Stelle und erste Forschungsideen), Lebenslauf, zwei Schreibproben (Publikationen und/oder Dissertationkapitel, mindestens eine Publikation) und Kopien relevanter Zeugnisse per E-Mail an jelena.tosic@unisg.ch bis spätestens 15. August 2025. Die Einladung zu Vorstellungsgesprächen (Zoom) wird vor dem 25. August versendet, die Gespräche finden am 8. und 9. September 2025 statt. Der Rekrutierungsprozess wird bis Mitte September 2025 abgeschlossen sein.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Prof. Dr. Jelena Tosic!
Ihre Aufgaben
Projektbeschreibung
Als zentrale Säulen der Pandemiebekämpfung haben Krankenhäuser sowohl die herausragende Bedeutung der klinischen Versorgung von Patient*innen als auch die Krisen, denen Krankenhausinstitutionen und ihre Beschäftigten in sich wandelnden Gesundheitssystemen ausgesetzt sind, offengelegt. Krankenhäuser sind zentrale Knotenpunkte geschlechtsspezifischer globaler Versorgungsketten, in denen mehr als medizinische Arbeit und vielfältige Wissensbestände im Alltag der Gesundheitsversorgung zusammenfließen. Die anhaltende Prekarisierung der Krankenhausarbeit, die zunehmende Abhängigkeit von migrantischer Arbeit sowie die Auslagerung von Dienstleistungen und Instandhaltungsarbeiten machen die Gesundheitsversorgung fragil. Dieses Projekt bietet eine neuartige Konzeptualisierung von Krankenhäusern als geschlechtsspezifische, mehr als medizinische Räume verflochtener Arbeit (Pflege- und Instandhaltungsarbeit), Mobilitäten (Pflegearbeitsmigration, Diaspora, internationale Rekrutierung) und Wissens (in/formelle Wissenspraxen und verkörpertes kulturelles Wissen). Das Projekt kombiniert multi-lokale mit lokaler Krankenhausethnographie und dem Ansatz der Wissensbestände sowie partizipative Designforschung. Vier Teilprojekte fokussieren vergleichend Krankenhäuser in der Schweiz und Österreich sowie der postjugoslawischen Region und Kolumbien.
Ihre Aufgaben
Die Postdoc-Forscher*in wird ihre Forschung im Rahmen des Teilprojekts C: Dis/entangling routes of labour: Tracing diasporic and recruitment pathways of hospital workers in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jelena Tosic an der Universität St.Gallen, Schweiz ( School for Humanities and Social Sciences / Migration Studies ) durchführen. Teilprojekt C fokussiert diasporische und transnationale Kontexte des Lebens und der Lebensgrundlagen reproduktiver Krankenhausarbeiter*innen. Das Projekt beginnt mit einer initialen 4-monatigen Feldarbeitsphase in der Schweiz und Österreich, in der die Postdoc-Forscher*in die Forschungsteams der Teilprojekte A (Schweiz) und B (Österreich) unterstützt. Die Hauptphase der multi-lokalen Feldarbeit (12 Monate) wird multi-lokale und mobile Ethnographie einsetzen, um diasporische transnationale Netzwerke, Praktiken und Rekrutierungswege von Krankenhausarbeiter*innen zu und aus ihren Herkunftsländern nachzuzeichnen – mit besonderem Fokus auf die postjugoslawische Region (einschließlich eines kurzen Feldaufenthalts in Kolumbien). Dieser ethnographische Fokus umfasst Familien-, Freundschafts- und berufliche Netzwerke (z.B. Bildungseinrichtungen, ehemalige Krankenhausarbeitsplätze), um nicht nur Migrationsregime und Rekrutierungswege zu rekonstruieren, sondern auch die Bildungs- und sozialen Ressourcen, Wissensbestände und kulturell informierte Bewertungen von Pflege- und Instandhaltungsarbeit aus diasporischer (langfristige Migrations- und Verbindungsverläufe) und transnationaler (aktuelle Arbeitsmigration) Perspektive zu verstehen. Zusätzlich wird Teilprojekt C auch profitorientierte Arbeitsmigrationsvermittler (z.B. professionelle Personalvermittlungsagenturen, Zeitarbeitsfirmen und Migrationsmakler) als zentrale Treiber transnationaler Mobilität im Gesundheitssektor untersuchen.
Teilprojekt C wird dabei erforschen, wie Agenturen und Krankenhausarbeiter*innen, Institutionen und Individuen auf verschiedene Weise (z.B. Synergien, Konkurrenz) als Vermittler von Arbeits- und Arbeitsplatzintegration verflochten sind. Während die Postdoc-Forscher*in ihr eigenes originäres Forschungsprojekt innerhalb von Teilprojekt C unter Leitung von Prof. Dr. Jelena Tosic entwickelt, wird dieses in den vorgegebenen Forschungsrahmen des größeren kollaborativen WEAVE-SNSF-Projekts eingebettet sein. Dies erfordert aktive Zusammenarbeit mit dem Team und Beiträge zu den übergeordneten Forschungsfragen und -zielen.
Ihr Profil
- Die Kandidat*in verfügt über eine Promotion in Sozial-/Kulturanthropologie, Ethnologie, Soziologie oder einem eng verwandten Fach.
- Sie/Er hat nachgewiesene Kenntnisse und Erfahrungen in qualitativer Forschung und (multi-lokaler) ethnographischer Feldarbeit, vorzugsweise (auch) in der postjugoslawischen Region.
- Vorheriges Engagement mit Themen im Bereich der Migrationsanthropologie – insbesondere in Bezug auf Arbeit und Wissen – ist unerlässlich, während Erfahrung in medizinischer Anthropologie als Vorteil gilt.
- Für die ethnographische Feldarbeit in den vorgesehenen Regionen sind Deutsch- und Englischkenntnisse erforderlich sowie Kompetenz in einer postjugoslawischen Sprache. Spanischkenntnisse sind von Vorteil (Grundkenntnisse sind akzeptabel).
- Die Stelle steht Bewerber*innen aller Staatsangehörigkeiten offen.
- Die Stelle erfordert einen Wohnsitz in St.Gallen, Schweiz (abgesehen von Feldarbeitsphasen und einem kurzen Gastaufenthalt an der Universität Wien), wo die Postdoc-Forscher*in aktiv an der Arbeit der Abteilung für Migrationsstudien teilnehmen wird.
"Ein Ort, an dem Wissen geschaffen wird" – Als eine der führenden europäischen Universitäten für Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft engagiert sich die Universität St.Gallen (HSG), Schweiz, für die Ausbildung von über 10.000 Studierenden. Die HSG ist einer der größten Arbeitgeber der Region und bietet mehr als 3.500 Forschenden, Lehrenden und Fachkräften ein attraktives und innovatives Umfeld.