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Künstliche Intelligenz bei der Jobsuche – bereits Realität?

Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence (A.I.) wird immer mehr zur Realität. Aber wusstest du, dass diese auch in der Personalbeschaffung Einzug gehalten hat? Daher macht es Sinn, zu verstehen, was künstliche Intelligenz bei der Jobsuche bedeuten kann. Olivier Beyeler vom SAWI hat die Details.

Ein Gastbeitrag von Olivier Beyeler

Mit unseren Internetaktivitäten generieren wir eine grosse Anzahl an Informationen. Jeder Klick, jeder Kommentar oder jeder Like sind wertvolle Daten. Der Fachbegriff, der hinter dieser enormen Datensammlung steckt, ist Big Data. Diese Daten können dann analysiert und ausgewertet und in der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden.

Talente finden

„Einige Unternehmen nutzen bereits diese Daten, um leichter an neue Talente zu gelangen“, erklärt Vanessa Suriane, Co-Founder von Cogniprise. Dank bestimmter Algorithmen der künstlichen Intelligenz können Fähigkeiten einzelner Personen festgestellt werden. So werden diese nicht aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen, ihres Lebenslaufs oder ihren Bewerbungsschreiben gefunden, sondern aufgrund von rein persönlichen Charaktereigenschaften, die unabhängig von beruflichen Erfahrung sind.

Diese Fähigkeiten werden heutzutage von HR-Abteilungen sehr gesucht. So werden „Hard Skills“ durch „Soft Skills“ vervollständigt (Verhalten), die heutzutage für eine Karriere extrem wichtig sind, vor allem im Team.

Die künstliche Intelligenz unterstützt daher das Identifizieren von Kandidatenprofilen, die für Unternehmen interessant sein könnten.

Einige Unternehmen nutzen bereits die Daten von big Data, um leichter an neue Talente zu gelangen

Vanessa Suriane, Co-Founder von Cogniprise

OCEAN

Künstliche Intelligenz kann verschiedenen Daten analysieren. Um Kandidatenprofile besser zu verstehen, beschäftigt sich die künstliche Intelligenz vor allem mit der Sprache. Die künstliche Intelligenz kann sowohl rationale Elemente wie die Semantik oder innere Aspekte wie Beziehungsverhalten und Emotionen überprüfen.

Ein Modell zum Festlegen von Profilen trägt den Namen OCEAN. Dabei wird sowohl die Sprache als auch die Stimme und die Antwortzeit der Kandidaten auf Fragen analysiert.

O Openness (Offenheit) – Beurteilen von Emotionen, Abenteuerlust, neuen Eindrücken und Neugier und Vorstellungkraft.

C Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit) – Selbstdisziplin, Respekt vor Verpflichtungen, Organisation anstelle von Spontanität

E Extraversion – Energie, positive Emotionen, Begeisterungsfähigkeit

A Agreebleness (Verträglichkeit) – Ausmass an Mitgefühl und Kooperation anstelle von Verdacht und Widerstand gegenüber anderen

N Neuroticism (Neurotizismus) – Gegenteil von emotionaler Stabilität, Neigung zu negativen Emotionen wie Wut und Unruhe

big-five-personality-model

Sein Talent entwickeln

Im Kontext der Talenteentdeckung bringt die Verwendung von künstlicher Intelligenz die wahren Sorgen der Unternehmen zu Tage. Dies bestätigt die Aussage von Wade Burgess, CEO von Shiftgig:

Gewöhnlich unterschiedet sich ein gutes von einem durchschnittlichen Unternehmen durch die Technologie. Wir sind aber in einer Transformation. Was heute ein gutes Unternehmen von einem weniger guten Unternehmen unterscheidet, sind die Talente.

Wade Burgess, SEO von Shiftgig

Solche Talente zu fördern, das ist auch Aufgabe eines Institutes wie SAWI. So geben wir unseren Studierenden nicht nur präzises Know-how (Hard Skills)olivier-beyeler_sawi weiter, sondern auch Soft Skills, die eine entscheidende Rolle zum Erfolg beitragen. Bei unseren Ausbildungen wird daher verstärkt ein Fokus auf die Entwicklung der Soft Skills gelegt, vor allem beim Lehrgang Selfbranding.

Olivier Beyeler ist pädagogischer Direktor der SAWI Academy for Marketing and Communication in Lausanne.

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