Doktorand/in in „Pflanzen-Insekten-Interaktionen, Chemische Ökologie, Forschung zu künstlichem Nachtlicht“ (m/w/d)

Im Rahmen des kürzlich geförderten SNF-Projekts („Auswirkungen der Farbe künstlichen Nachtlichts auf die Phytochemie und deren Bedeutung für Pflanzen-Insekten-Interaktionen“) sucht die WSL Forschungsgruppe „Waldgesundheit und biotische Interaktionen“ und deren „ Arbeitsgruppe Waldentomologie  ab dem 1. März 2026 oder nach Vereinbarung für die Dauer von 4 Jahren eine/n

Im letzten Jahrhundert hat künstliches Licht in der Nacht (ALAN) stark zugenommen und schädigt Insekten, indem es ihr Verhalten verändert, Arteninteraktionen stört und die Zusammensetzung der Gemeinschaften verändert. Während direkte Effekte von ALAN auf Insekten gut untersucht sind, sind indirekte Effekte – insbesondere solche, die über die Pflanzenchemie vermittelt werden – noch wenig verstanden, obwohl die Phytochemie die Insektengemeinschaften stark prägt. Forschungen zum künstlichen Tageslicht zeigen, dass die Lichtfarbe die Pflanzenchemie und Interaktionen über trophische Ebenen hinweg beeinflussen kann, was darauf hindeutet, dass die ALAN-Farbe Pflanzen und pflanzenabhängige Organismen ähnlich beeinflussen könnte.Daher könnte die Anpassung der ALAN-Farbe eine vielversprechende Strategie sein, um die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Insekten zu mildern.

Das Ziel dieses Promotionsprojekts ist es, zu bestimmen, wie die Farbe von Nachtlicht-LEDs die tag- und nachtaktive Pflanzenchemie verändert und wie diese durch ALAN bedingten Veränderungen die Pflanzen-Insekten-Interaktionen beeinflussen. Sie werden Feld- und Laborversuche durchführen, um die Auswirkungen der LED-Farbe auf die Emission von pflanzlichen flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu testen und zu untersuchen, ob VOC-Veränderungen die Variation im Bestäubungserfolg und im Verhalten der Bestäuber erklären. Außerdem werden Sie untersuchen, wie die LED-Farbe Pflanzen-Herbivoren-Interaktionen beeinflusst, indem Sie die Auswirkungen der Farbe auf die Blattchemie, herbivorenspezifische Schadensmuster und das Verhalten der Herbivoren messen. Sie sind verantwortlich für das Anziehen Ihrer Versuchspflanzen und die Aufzucht der Insekten. Zudem werden Sie pflanzliche chemische Verbindungen im Labor extrahieren und lernen, wie man diese analysiert. Die Forschung wird in enger Zusammenarbeit mit der  Universität Neuchâtel.

Sie besitzen einen Masterabschluss in Biologie, Umweltwissenschaften oder einem verwandten Fachgebiet. Sie haben Erfahrung oder großes Interesse an der Anwendung chemoökologischer Methoden (z. B. Laborarbeit, Sammeln und Extrahieren von Blatt- oder VOC-Proben), Studien zu Pflanzen-Insekten-Interaktionen oder ALAN-Forschung. Außerdem sind Sie sicher im Umgang mit Statistiksoftware, vorzugsweise R. Fließende Englischkenntnisse in Wort und Schrift sind unerlässlich. Ein Führerschein (gültig für die Schweiz) ist von Vorteil. Ihr Arbeitsplatz wird bei der WSL in Birmensdorf (ca. 20 Minuten außerhalb von Zürich) sein. 

Bitte senden Sie Ihre vollständige Bewerbung an Michèle Bucher, Human Resources WSL, indem Sie die geforderten Unterlagen über unsere Webseite hochladen. Bewerbungen per E-Mail werden nicht berücksichtigt. Dr. Michael Eisenring, michael.eisenring(at)wsl.ch, steht für weitere Informationen zur Verfügung. Die WSL verpflichtet sich zu Vielfalt und Inklusion als Kernwerte. Wir fördern aktiv die Gleichstellung der Geschlechter und pflegen ein offenes, inklusives Arbeitsumfeld.