"Fugu" Kinderkrippe
"Fugu" Kinderkrippen GmbH
Buch
Auf einen Blick
- Veröffentlicht:09 Juli 2025
- Pensum:100%
- Vertragsart:Festanstellung
- Arbeitsort:Buch
Job-Zusammenfassung
Willkommen bei "Fugu" Kinderkrippen, einer einladenden Einrichtung. Hier erwartet euch ein unterstützendes und liebevolles Umfeld für eure Kinder.
Aufgaben
- Die Eingewöhnung findet in enger Zusammenarbeit mit den Eltern statt.
- In der Grundphase begleiten die Eltern ihre Kinder für ca. 2 Wochen.
- Das Ziel ist eine sichere Bindung zwischen Kind und Erzieherin.
Fähigkeiten
- Erfahrung in der frühkindlichen Erziehung ist von Vorteil.
- Einfühlungsvermögen und Geduld im Umgang mit Kindern.
- Kommunikationsfähigkeit für den Austausch mit Eltern.
Ist das hilfreich?
Eingewöhnung
Gestaltung und Bedeutung
der Eingewöhnung.
www.kitafugu.ch
"Fugu" Kinderkrippen
Merkblatt Eingewöhnung
Liebe Eltern
Wir heissen Eure ganze Familie bei der "Fugu" Kinderkrippe herzlich willkommen.
Es ist uns bewusst, dass der Übergang aus der Familie in die meistens noch unbekannte Welt der
Kinderkrippe für die ganze Familie eine Veränderung darstellt, die oft von Unsicherheit und vielen Fragen begleitet wird.
Für das Kind bedeutet es eine grosse Herausforderung an seine Fähigkeiten, sich an eine andere Umgebung anzupassen und Beziehungen zu neuen Personen aufzubauen. Bei der Eingewöhnung sind wir deshalb unbedingt auf die Zusammenarbeit mit Euch Eltern angewiesen und es ist unumgänglich, dass die Eltern ihr
Kind in der ersten Zeit bei seinen "Fugu"-Besuchen begleiten. Das Eingewöhnen dauert in der Regel ca. 2
Wochen.
Bereits in den ersten Lebensmonaten entwickelt das Kind zu seinen Eltern eine enge Bindungsbeziehung.
Sie bildet die sichere Basis. Fühlt sich das Kind unsicher, z.B. in der noch fremden Umgebung der Krippe, sucht es die Nähe der Bindungsperson oder signalisiert sein Bedürfnis danach. Fühlt es sich sicher, entfernt es sich von der Bindungsperson und entdeckt die neue Umgebung. Aus diesem Grund sind die Eltern während des Eingewöhnungsprozesses unentbehrlich.
Das grundlegende Ziel des Eingewöhnens ist, in Kooperation mit den Eltern dem Kind unter dem Schutz der
Bindungsperson, das Vertraut werden mit der neuen Umgebung und den Aufbau einer Bindungsbeziehung zur Erzieherin zu ermöglichen. Die Angst, dabei das Kind an die Erzieherin zu verlieren, ist unbegründet.
Diverse Untersuchungen zeigen, dass Kinder, wenn sie die Wahl haben, in ihrer überwältigenden Mehrheit die Eltern der Erzieherin vorziehen. Die Eltern sind und bleiben die Hauptbindungspersonen.
Die Eingewöhnung ist die Basis für ein erfolgreiches, vertrauensvolles und tragendes Betreuungsverhältnis zwischen Kind, Eltern und Kinderkrippe.
Als Grundlage für dieses Merkblatt dienen unsere persönlichen Erfahrungen aus der Praxis und das Buch
"Die ersten Tage in der Krippe" / Laewen, Anders, Hédervàri / Luchterhand Verlag 2000.
1 Grundphase
Die Grundphase dauert 3 Tage. In dieser Zeit bleibt das Kind während ca. 2 Stunden mit einem Elternteil in der "Fugu" Kinderkrippe. Die Anwesenheitszeiten werden mit der Gruppenleiterin vereinbart.
In der Grundphase werden keine Trennungsversuche unternommen. Auch wenn die Mutter oder der Vater den Raum nur kurz verlassen will, nehmen sie ihr Kind mit. Die ersten drei Tage spielen eine sehr wichtige
Rolle und sollten nicht durch eine Trennung belastet werden. Die Selbstsicherheit des Kindes bei den
Erkundungen gründet sich gerade auf Anwesenheit von Mutter oder Vater und in den meisten Fällen würde es mit dem Interesse an Neuem schnell vorbei sein, wenn es die neue Situation plötzlich allein bewältigen müsste.
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"Fugu" Kinderkrippen
Merkblatt Eingewöhnung
1.1
Die Rolle der Eltern in der Grundphase
Die Aufgabe der Eltern ist es, für das Kind eine sichere Basis bei seinen Erkundungen in der neuen
Umgebung zu sein. Wenn das Kind schon krabbeln oder laufen kann, überlassen es die Eltern dem Kind zu entscheiden, wann es sich von ihnen entfernen will und wann es zurückkommen möchte. Das Kind soll zu keinem Verhalten gedrängt werden. Wenn es sich von den Eltern wegbewegt, wird es sich von Zeit zu Zeit durch schnelle Blicke vergewissern, ob es noch ihre Aufmerksamkeit hat. Die Eltern suchen sich deshalb im Raum einen gemütlichen Platz im Blickfeld des Kindes und sind einfach da. Sie reagieren auf
Annäherungen und Blickkontakte des Kindes positiv und bestätigend, ansonsten verhalten sich die Eltern passiv. Sie ergreifen nicht von sich aus die Initiative, um mit dem Kind Kontakt aufzunehmen - es wird klar signalisieren, wenn es Nähe oder Bestätigung braucht. Die Eltern können in dieser passiven Zeit geniessen, ihr Kind zu beobachten. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit für ein gegenseitiges Kennenlernen unseres
Teams und auch, mehr über den Krippenalltag in der "Fugu" Kinderkrippe zu erfahren.
1.2
Die Rolle der Erzieherin in der Grundphase
Die Erzieherin beobachtet die Situation und reagiert auf Kontaktversuche wie Blickkontakt, Anlächeln,
Spielzeug entgegennehmen etc., die jedes Kind früher oder später unternehmen wird. Das Kind bestimmt
Tempo und die Art des Kontaktes. Sie wird dem Kind Spielangebote machen und überlässt es ihm, darauf einzugehen. Es ist wichtig, dass das Kind seine Spiel- und Entdeckungsaktivitäten frei bestimmen kann und dass es zu keinem bestimmten Verhalten gedrängt wird.
1.3
Die erste Trennung
Voraussichtlich am vierten Tag wird ein erster Trennungsversuch von max. 30 Minuten unternommen.
Gleich nach der Ankunft in der "Fugu" Kinderkrippe wartet der begleitende Elternteil ab, bis sich das Kind z.B. einem Spielzeug, der Erzieherin oder anderen Kindern zuwendet. Dann geht der Elternteil zum Kind und verabschiedet sich. Es ist sehr wichtig, dass Mutter oder Vater sich kurz und klar verabschiedet und nicht einfach "wegschleicht". Die Eltern setzen damit das Vertrauen aufs Spiel. Es wird sich möglicherweise beim nächsten Mal nicht mehr so schnell für ein Spiel oder für eine andere Person interessieren, da es damit rechnet, dass sich die Eltern wieder verabschieden und weggehen.
Zwei verschiedene Trennungsreaktionen sind nun denkbar:
1
Das Kind protestiert bereits bei der Verabschiedung und beginnt zu weinen. Oder es reagiert zunächst kaum und beginnt nach einiger Zeit, ohne sichtbaren Anlass zu weinen. Es kann auch geschehen, dass ein Kind in angespannter Körperhaltung verharrt, nicht mehr spielt und sich von der Erzieherin nicht mehr ansprechen lässt. Wenn diese Kinder weinen, lassen sie sich von der
Erzieherin gar nicht oder nur für kurze Zeit trösten. In diesen Situationen wird der Versuch abgebrochen und die Erzieherin wird die Eltern wieder in den Raum zurückholen. Sie sollten sich deshalb während dieser ersten Trennung im Haus oder sonst auf Abruf bleiben.
2
Das Kind zeigt nur eine geringe oder gar keine Reaktion, wenn Vater oder Mutter den Raum verlassen. Es folgt ihnen vielleicht mit den Augen, spielt dann aber weiter, ohne seine Aktivität spürbar einzuschränken und bleibt ansprechbar.
Falls es bei der Verabschiedung oder wenig später protestiert oder zu weinen beginnt, lässt es sich von der
Erzieherin dauerhaft beruhigen. In diesem Fall bleibt der Vater oder die Mutter für 30 Minuten weg und kehrt dann in den Raum zurück.
Die Eltern können die halbe Stunde während der ersten Trennung gerne nutzen, um einen Einblick in unsere andere Kindergruppe zu nehmen, oder sie können sich in unserem Team- und Büroraum zurückziehen.
Wichtig, ist, dass die Eltern sofort zur Stellen sein können, wenn es die Situation erfordert.
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"Fugu" Kinderkrippen
Merkblatt Eingewöhnung
Am vierten Tag übernimmt die Erzieherin ausserdem zunehmend die Versorgung des Kindes (Essengeben, wickeln, Zähne putzen usw.). Zu Beginn sollte dies wenn immer möglich im Beisein der Eltern geschehen und danach in deren Abwesenheit.
2 Schlussphase
2.1
Weiterer Verlauf
Am Ende des vierten Tages wird gemeinsam mit den Eltern der vorläufige weitere Verlauf der
Eingewöhnung geplant. Nach jeweils kurzer Abwesenheit des Elternteils beim Bringen des Kindes verlängert sich dann täglich der Zeitraum, in dem das Kind alleine in der "Fugu" Kinderkrippe bleibt. Die Eltern sollten jedoch für den Notfall telefonisch erreichbar sein.
Die Erfahrung zeigt, dass vertraute Gegenstände (Nuschi, Kuscheltier, Lieblingsspielzeug o.ä.), die von zu
Hause zu uns mitgebracht werden, dem Kind während der Trennungsphasen und beim Einschlafen in der noch unvertrauten Umgebung sehr hilfreich sein können.
2.2
Abschluss der Eingewöhnung
Die Eingewöhnung gilt dann als abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert und sich von ihr trösten lässt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass das Kind gegen den Weggang der
Eltern immer noch protestiert - und das ist sein gutes Recht. Seine Trauer und seine Wut sollen Platz haben.
Entscheidend ist, ob es sich von der Erzieherin schnell beruhigen lässt und sich danach interessiert und in guter Stimmung den angebotenen Aktivitäten zuwendet. Wenn aus Sicht des Kindes, die Bring -und
Abholsituationen als ein Wechsel von einer sicheren Basis zur anderen erlebt werden kann, haben wir unser
Ziel erreicht.
Im Übrigen:
: ist es von grosser Bedeutung, dass ein guter Kontakt zwischen den Eltern und den Betreuungspersonen entstehen kann. Die Eingewöhnung spielt sich nicht ausschliesslich auf der Ebene des Kindes ab. Die
Gestaltung eines Beziehungsdreiecks zwischen Eltern, Kind und Erzieherin ist das Ziel dieses gemeinsamen
Prozesses.
Wir freuen uns auf jeden Fall auf eine farbenfrohe, intensive und abwechslungsreiche Zeit mit Eurem Kind und Eurer Familie.
Vielen Dank für die Zusammenarbeit und das Vertrauen.
Euer "Fugu"-Team
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