Kauffrau/Kaufmann EFZ

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  • Publication date:

    18 January 2024
  • Workload:

    100%
  • Contract type:

    Unlimited employment
  • Place of work:

    Bern

Kauffrau/Kaufmann EFZ

Kauffrau/Kaufmann EFZ

B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe
Einleitung
Dieses Dokument ist eine Orientierungshilfe für Personen, die bei der Entscheidung Am häufigsten stehen Berufsbildende vor der Frage, ob die zukünftigen Lernenmitwirken, welcher Ausbildungsweg innerhalb des kaufmännischen Berufsfelds den der dreijährigen Grundbildung ins B-Profil oder ins E-Profil eingeteilt werden für Lernende am besten geeignet ist. Dieses Berufsfeld umfasst auf Sekundarstufe 2 sollen. Diese Einteilung erfolgt vor Lehrbeginn und ist für den Verlauf der Lehre (berufliche Grundbildung) zwei eigenständige Berufe: von zentraler Bedeutung. Die Profilfrage steht deshalb im Zentrum dieser Orientierungshilfe. - Büroassistentin/Büroassistent EBA: Die zweijährige berufliche Grundbildung Büroassistentin/Büroassistent schliesst mit einem eidgenössischen Berufs attest Hinweis: Die neue Bildungsverordnung Kauffrau/Kaufmann EFZ regelt ausschliess- (EBA) ab. Nach dem Abschluss ist der Einstieg in eine verkürzte beruf liche Grundlich die Ausbildung im B-Profil und im E-Profil. Die Ausbildung zur Büroassistentin/ bildung als Kauffrau/Kaufmann EFZ im B-Profil möglich. zum Büroassistenten EBA sowie die Berufsmaturität sind in anderen Verordnungen - Kauffrau/Kaufmann EFZ: Die dreijährige berufliche Grundbildung Kauffrau/ geregelt. Kaufmann schliesst mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. Sie kann als Basis-Grundbildung (B-Profil) oder als erweiterte Grundbildung (E-Profil) absolviert werden und ermöglicht den Einstieg in eine höhere Berufsbildung. Das E-Profil kann zusätzlich mit Berufsmaturität absolviert werden. Dieser Abschluss ermöglicht den Einstieg in ein Fachhochschulstudium. Inhalt
1. Das kaufmännische Berufsfeld im Überblick 2. Die Unterschiede zwischen B-Profil und E-Profil 3. Erläuterungen zur Profileinteilung und zum Profilwechsel B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 1 1. Das kaufmännische Berufsfeld im Überblick 2-jährige berufliche Grund- 3-jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) bildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA)
Basis-Grundbildung (B-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) und Berufsmaturität (BM) Abschluss
Büroassistentin/-assistent EBA Kauffrau/Kaufmann EFZ
Kauffrau/Kaufmann EFZ
Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM
Voraus- - Sekundarstufe I - Schultyp mit - Sekundarstufe I - Schultyp mit - Sekundarstufe I - Schultyp mit - Sekundarstufe I - Schultyp mit setzungen Grundansprüchen mittleren Ansprüchen mittleren Ansprüchen mittleren oder höheren Ansprüchen - Gute Leistungen in Mathematik und - Gute Leistungen in Mathematik und Deutsch - Sehr gute Leistungen in Mathematik und - Bestehen einer Aufnahmeprüfung; einige Deutsch
- Gute Kenntnisse in Französisch oder Englisch Deutsch
Kantone kennen eine prüfungsfreie - Gute Kenntnisse in Französisch und Englisch Aufnahme
Schulische
Deutsch
Deutsch
Deutsch
Deutsch
Leistungsziele
Sprachsicherheit in Deutsch
Sprachsicherheit in Deutsch (Textverständnis, Sprachsicherheit in Deutsch (Textverständnis, Sprachsicherheit in Deutsch (Textverständnis, (Grundlagen) mündliche und schriftliche Kommunikation, mündliche und schriftliche Kommunikation, mündliche und schriftliche Kommunikation, Präsentation)
Präsentation)
Präsentation); Interpretation von Sachtexten und Literatur Fremdsprachen
Fremdsprachen
Fremdsprachen
Fremdsprachen bei guten Leistungen Freifachkurs Abschluss in Französisch oder Englisch (mit Abschluss in Französisch und Englisch (mit Abschluss in Französisch und Englisch (mit in Französisch oder Englisch möglich internationalen Sprachzertifikaten möglich); internationalen Sprachzertifikaten möglich); internationalen Sprachzertifikaten möglich); Mindestanforderung: B1 (GER)
Mindestanforderung: B1 (GER)
Mindestanforderung: B2 (GER)
Information, Kommunikation, Administration Information, Kommunikation, Administration Information, Kommunikation, Administration Information, Kommunikation, Administration Grundkenntnisse in Informatik und Vertiefte Kenntnisse und Fähigkeiten in Informa- Gute Kenntnisse und Fähigkeiten in Information, Gute Kenntnisse und Fähigkeiten in Information, Bürokommunikation tion, Kommunikation und Administration Kommunikation und Administration Kommunikation und Administration Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft und Gesellschaft
Erste Grundlagen in Wirtschaftsfächern Gute Kenntnisse in Wirtschaftsfächern Vertiefte Kenntnisse in Wirtschaftsfächern Vertiefte und umfassende Kenntnisse in Wirtschaftsfächern mit Schwerpunktfach "Finanz- und Rechnungswesen"
Allgemeinbildung
Allgemeinbildung
Allgemeinbildung
Allgemeinbildung
Integriert in den schulischen Unterricht Integriert in den schulischen Unterricht Integriert in den schulischen Unterricht Erweiterte Allgemeinbildung in Mathematik, Geschichte, Naturwissenschaften Anzahl
1. Semester = 2 Tage
1. Lehrjahr = 2 Tage
1. Lehrjahr = 2 Tage
1. Lehrjahr = 2 Tage
Schultage
2. Semester = 1 Tag
2. Lehrjahr = 2 Tage
2. Lehrjahr = 2 Tage
2. Lehrjahr = 2 Tage
2. Lehrjahr = 1 Tag
3. Lehrjahr = 1 Tag
3. Lehrjahr = 1 Tag
3. Lehrjahr = 2 Tage
B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 2 2-jährige berufliche Grund- 3-jährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) bildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA)
Basis-Grundbildung (B-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) und Berufsmaturität (BM) Anzahl
820 Lektionen inkl. Sport
1800 Lektionen inkl. Sport
1800 Lektionen inkl. Sport
2260 Lektionen inkl. Sport
Lektionen
Betriebliche
Büroassistentinnen und
Kaufleute EFZ
Leistungsziele
Büroassistenten EBA
- erledigen selbstständig administrative Tätigkeiten,
  • können einfache, standardisierte
  • übernehmen selbstständig branchenspezifische Sachbearbeitungsaufgaben, administrative Aufgaben erledigen,
- beherrschen die Instrumente der Informationstechnologie im Rahmen betriebswirtschaftlicher Prozesse,
  • können mit verschiedenen büro- - handeln dienstleistungsorientiert und verhalten sich gegenüber internen und externen Kunden entsprechend. technischen Hilfsmitteln und Instrumenten der Kommunikationstechnologie umgehen,
  • handeln dienstleistungsorientiert und verhalten sich gegenüber internen und externen Kunden entsprechend,
  • sind eigeninitiativ.
Weiter- Sekundarstufe II
Sekundarstufe II
Sekundarstufe II bildungs- - Verkürzte kaufmännische Lehre - Berufsmaturität (vollschulisch oder berufs - - Berufsmaturität (vollschulisch oder berufs möglichkeiten mit EFZ (B-Profil) begleitend - sofern Zusatzanforderungen begleitend; bei qualifiziertem Abschluss - Zusatzlehre (diverse Berufe) erfüllt) prüfungsfreie Aufnahme möglich) Berufsorientierte Weiterbildung Höhere Berufsbildung
Höhere Berufsbildung
Höhere Berufsbildung
- Angebote an Berufsfachschulen und an - Berufsprüfungen
- Berufsprüfungen
- Berufsprüfungen
Weiterbildungszentren
- Höhere Fachprüfungen
- Höhere Fachprüfungen
- Höhere Fachprüfungen
- Diplom an Höheren Fachschulen für - Diplom an Höheren Fachschulen für - Diplom an Höheren Fachschulen für Wirtschaft (HFW und weitere)
Wirtschaft (HFW und weitere)
Wirtschaft (HFW und weitere)
Hochschulen
  • Fachhochschule: Bachelor und Master
  • Universität: Master auf der Grundlage eines
Bachelors an Fachhochschulen
- Universität: Ergänzungsprüfung (Passerelle) zur BM für die Zulassung an eine universitäre Hochschule
B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 3 2. Die Unterschiede zwischen B-Profil und E-Profil Das B- und das E-Profil unterscheiden sich ausschliesslich im schulischen Bereich. Die wichtigsten Unterschiede:
Die praktische Ausbildung im Lehrbetrieb und in den überbetrieblichen Kursen ist - Im B-Profil wird eine Fremdsprache gelernt, im E-Profil werden zwei gelernt. für beide Profile (und für die Berufsmaturität) identisch.
  • Im B-Profil werden breitere Kenntnisse im Unterrichtsbereich "Information Kommunikation Administration" vermittelt.
  • Im E-Profil ist der Unterrichtsbereich "Wirtschaft und Gesellschaft" wesentlich anspruchsvoller.
Die Unterschiede im Detail
Basis-Grundbildung (B-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) Standardsprache regionale Landessprache Deutsch identische Anforderungen für beide Profile identische Anforderungen für beide Profile 120 Lektionen mehr in der Basis-Grundbildung Fremdsprache 1 Französisch oder Englisch identische Anforderungen für beide Profile: B1 (GER) identische Anforderungen für beide Profile: B1 (GER) 80 Lektionen mehr in der Basis-Grundbildung Fremdsprache 2 Französisch oder Englisch keine 2. Fremdsprache Anforderung: B1 (GER)
Information Kommunikation Administration (IKA) gemeinsame Ziele mit E-Profil mit Vertiefungen gemeinsame Ziele mit B-Profil 160 Lektionen mehr in der Basis-Grundbildung Zusätzliche bzw. vertiefende Ziele:
Grundlagen der Informatik
  • PC-Arbeitsplatz einrichten Betriebssystem und Dateimanagement
  • Betriebssystem/Desktop
  • Dateimanagement
    Gestaltung von Bildern
  • Bildbearbeitungsprogramm
  • Gestaltung von Bildern
  • Nutzungsrechte
    Automatisierungsmöglichkeiten im Bürobereich
  • Gestaltung von Formularen
  • Seriendruckfunktion
  • Suchen und Ersetzen
  • Verknüpfung von Daten und Dateien
  • Teamfunktionen
    E-Mail und Internet
  • E-Mail-Konto
  • Webbrowser
  • Virenschutz
  • Entwicklungen im Informatikbereich
B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 4 Basis-Grundbildung (B-Profil) Erweiterte Grundbildung (E-Profil) Wirtschaft und Gesellschaft (W&G) gemeinsame Ziele mit E-Profil gemeinsame Ziele mit B-Profil 120 Lektionen mehr in der erweiterten Grundbildung Vertiefende Ziele, insbesondere in folgenden Gebieten:
Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge
  • Buchhaltung des Warenhandelsbetriebs
  • Debitorenverluste
  • zeitliche Rechnungsabgrenzung/Rückstellungen
  • Verrechnungssteuer
  • Grundsätze der Bewertung
  • Abschluss bei der Einzelunternehmung
  • Abschluss bei der Aktiengesellschaft
  • Analyse der Bilanz und der Erfolgsrechnung
  • Break-Even-Analyse / Deckungsbeiträge Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge
  • Finanzierung und Kapitalanlage
  • Fallbeispiele/businessplanartige Fragestellungen Recht und Staat verstehen
  • Gesellschaftsrecht
    Gesamtwirtschaftliche und -gesellschaftliche Zusammenhänge
  • Wirtschaftskreislauf / Wirtschaftsleistung
  • Marktwirtschaft
    Wachstum und Strukturwandel
  • Konjunkturzyklus
  • Ziele der Wirtschafts- und der Sozialpolitik
  • Fiskal- und Geldpolitik
Vertiefen und Vernetzen (V&V) identische Anforderungen und identisches Zeitbudget für beide Profile identische Anforderungen und identisches Zeitbudget für beide Profile Selbstständige Arbeit (SA)
Überfachliche Kompetenzen (UefK) B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 5 3. Erläuterungen zur Profileinteilung und zum Profilwechsel Was ist bei der Profileinteilung zu beachten? Wann ist ein Profilwechsel nötig? Für die Einteilung der lernenden Person ins B-Profil oder ins E-Profil (inklusive Berufsmaturität) ist Wenn Lernende überfordert sind, weil ihr schulisches Potenzial nicht dem zugewiesenen Profil das schulische Potenzial entscheidend. Dieses kann - in Ergänzung zu anderen Kriterien (Schulnoten, entspricht, dann ist ein Wechsel angezeigt. persönlicher Eindruck, Arbeitsproben usw.) - mit einem Leistungstest abgeklärt werden. Wechsel vom E-Profil ins B-Profil Demgegenüber hat die Profilwahl keinen Einfluss auf die praktische Ausbildung im Lehrbetrieb. Die Im E-Profil erfolgt die Promotion auf der Grundlage der Noten in der Berufsfachschule. Diese werden praktischen Anforderungen sind aber entscheidend für die Wahl zwischen der zweijährigen beruflichen folgendermassen gewichtet: Standardsprache (Gewichtung 1 / 6), erste Fremdsprache (Gewichtung 1 / 6), Grundbildung mit Berufs attest einerseits und der dreijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenös zweite Fremdsprache (Gewichtung 1 / 6), Information/Kommunikation/Administration (Gewichtung 1 / 6) sischem Fähigkeitszeugnis andererseits. und Wirtschaft und Gesellschaft (Gewichtung 2 / 6). Lernende, welche bis ins dritte Semester die Promo tionsvoraussetzungen zweimal nicht erfüllen, führen ihre Ausbildung im B-Profil weiter. Artikel 17 der Bildungsverordnung Kauffrau/Kaufmann EFZ regelt die Einzelheiten des Profilwechsels. Die Lehrbetriebe werden über die Leistungen der Lernenden und über die provisorische Promotion informiert. Frühzeitige Profilwechsel sind unter Einbezug der Vertragsparteien möglich. Profilwechsel werden im Lehrvertrag festgehalten, sofern dieser nichts anderes vorsieht. Die zuständige kantonale Behörde leitet die not wendigen Schritte ein. Überforderung im B-Profil
Lernende, die im B-Profil überfordert sind, haben die Möglichkeit, in die zweijährige berufliche Grund bildung Büroassistentin/Büroassistent EBA zu wechseln. Weil es sich dabei um einen anderen Beruf handelt, ist eine Lehrvertragsauflösung zwingend. Es muss ein neuer Lehrvertrag abgeschlossen werden - im bisherigen Lehrbetrieb oder in einem anderen Lehrbetrieb. Impressum
B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe
Bern, 26. September 2011
Herausgeber:
Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) Sekretariat, c/o IGKG Schweiz, Postfach 6853, 3001 Bern Telefon: +41 31 398 26 10, mail@skkab.ch, www.skkab.ch Diese Orientierungshilfe zur Profil-Wahl ist eine Ergänzung zum Dokument "Kauffrau/Kaufmann EFZ: Basisdokumentation zur Bildungsverordnung 2012" Beide Dokumente sind als Download erhältlich unter www.skkab.ch B-Profil oder E-Profil?
Eine Orientierungshilfe / Seite 6

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