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Temporärstellen in den Zeiten von Corona

Nach wie vor sind aufgrund der aktuellen Krise die Unternehmen bei der Einstellung von neuen Mitarbeitenden recht vorsichtig. Andererseits werden aktuell besonders viele Temporärstellen ausgeschrieben. Eine Analyse aller Jobinserate auf jobs.ch hat ergeben, dass sich die Anzahl an Jobinserate für befristete Jobs um 17 Prozent besser entwickelt als Jobinserate für unbefristete Stellen. Sogleich drängen sich Fragen auf: Was ist bei befristeten Stellen zu beachten und warum können gerade Temporärstellen für Jobsuchende eine grosse Einstiegschance bieten?

Befristete Jobs und Kurzarbeit

In dem Paket der Staatshilfen des Bundes nimmt die Kurzarbeitsentschädigung zur Eindämmung der ökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise eine zentrale Stellung ein. Per 31. Mai 2020 und aufgrund der besonderen Lage haben ausnahmsweise auch Personen in befristeten Arbeitsverhältnissen – vorübergehend – Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung.

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Zwischenverdienst aufgrund einer Temporärstelle in der Kurzarbeit

Möchte ein Arbeitnehmer, der sich in Kurzarbeit befindet, etwas Geld in einem anderen Job dazuverdienen, so wird dieser Zwischenverdienst nicht an die Kurzarbeitsentschädigung angerechnet. Kurzarbeiter mit einer Temporärstelle erhalten damit die Möglichkeit, das reduzierte Einkommen aufzubessern oder auch zu übertreffen. Solche Jobs dürften beispielsweise im Bereich kleinerer Projekte, Freelance-Tätigkeiten oder Fahrer für Fahrdienste liegen. Zu beachten ist jedoch, dass solche Einkommen dann auch in der Steuererklärung angegeben werden müssen.

Jedoch müssten die Beschäftigten ihre zusätzliche Tätigkeit für einen weiteren Arbeitgeber mit dem aktuellen Arbeitgeber absprechen. Ist die Kurzarbeit für beendet erklärt, so muss die Tätigkeit wieder für den aktuellen Arbeitgeber aufgenommen werden. Das hat zur Folge, dass die Tätigkeit für den Dritten auch kurzfristig abgebrochen werden müsste.

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Welche Regelungen gelten bei befristeten Stellen?

Ein befristetes Arbeitsverhältnis bzw. eine Temporärstelle ist dadurch gekennzeichnet, dass es ohne Probezeit oder vorzeitige Kündigungsmöglichkeit besteht. Es muss also von dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer bis zum Beendigungstermin erfüllt werden und endet mit dem vereinbarten Zeitpunkt. Ein befristetes Arbeitsverhältnis liegt also immer dann vor, wenn für beide Parteien ein Anfangs- und Endtermin eines Arbeitsverhältnisses im Voraus klar erkennbar sind.

Soll ein befristeter Arbeitsvertrag über mehrere Monate abgeschlossen werden, so wird meist dazu angeraten, eine Probezeit und vorzeitige Kündigungsmöglichkeit in den Vertrag aufzunehmen. Durch eine ausdrückliche Vereinbarung ist dies auch für befristete Arbeitsverhältnisse möglich. Natürlich kann damit auch der Mitarbeitende von der Kündigungsmöglichkeit Gebrauch machen. Eine Verkettung von befristeten Arbeitsverträgen, indem immer wieder neue befristete Arbeitsverträge abgeschlossen werden, ist nicht gestattet.

Natürlich dürfen befristete Arbeitsverhältnisse aus wichtigen Gründen ebenfalls fristlos aufgelöst werden. Nach Ablauf des vereinbarten Zeitpunkts steht es den beiden Parteien frei, den Arbeitsvertrag über diese Frist hinaus fortzusetzen. Liegt keine Vereinbarung vor, so ist davon auszugehen, dass es auf unbestimmte Dauer, also unbefristet fortgesetzt wird. Der Fortgang kann also auch stillschweigend erfolgen, wobei eine minimale Verlängerung, um beispielsweise eine Aufgabe zu beenden, keine Fortsetzung zu bedeuten hat.

Vorteile von Temporärstellen

Die Annahme einer Temporärstelle kann viele Vorzüge mit sich bringen. Der Beschäftigte behält nicht nur seine Flexibilität, sondern er kann schnell umfassende Berufserfahrungen sammeln. Neue Herausforderungen bringen oft fachliche Weiterqualifizierungen mit sich, die den Lebenslauf aufwerten. Gleichzeitig verhindern sie Lücken im CV und steigern den persönlichen Marktwert. Auf diese Weise ergeben sich leichter neue Perspektiven für die Zukunft.

Je mehr Kenntnisse und Fertigkeiten in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Beruf angeeignet werden können, umso wertvoller wird der Beschäftigte für das Unternehmen. Problematisch können befristete Arbeitsverhältnisse werden, wenn junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte auf diese Weise nicht zu einer Festanstellung gelangen und sich dadurch nicht wertgeschätzt fühlen.

Eine Temporärstelle kann auch als „Sprungbrett“ für eine Direktanstellung bei einem Kunden genutzt werden. Nicht wenige sind bereits diesen Weg gegangen und konnten sich beim Kunden empfehlen und erhielten auf diese Weise eine feste Anstellung.

Die Mehrheit der Temporärarbeitenden ist im produzierenden Gewerbe tätig. Dazu gehören das verarbeitende Gewerbe, die Industrie, die handwerkliche Produktion, die Energiewirtschaft, die Energie- und Wasserversorgung und das Baugewerbe.

Bist du auf der Suche nach einer Temporärstelle? Auf jobs.ch kannst du nach Anstellungsgrad filtern und dir die Stellen deiner Wahl anzeigen lassen.

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