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Neues Jobprofil: Chief Happiness Officer

Als Bindeglied zwischen Angestellten und der Chefetage sind Happiness Officers dafür verantwortlich, die Produktivität, Kreativität und Effizienz der Angestellten zu steigern. Eine Rolle, die in Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Wenn sich jemand zum Thema Wohlbefinden bei der Arbeit auskennt, ist es Annika Mansson. Die gebürtige Schwedin galt 2008, als die Funktion des Chief Happiness Officers in der Schweiz noch weitgehend unbekannt war, mit der Gründung ihres Unternehmens Happy at Work noch als Pionierin. Dabei ist der Beruf den Menschen in skandinavischen Ländern oder den USA schon seit längerem ein Begriff. Der Legende zufolge war es Chade-Meng Tag, ein ehemaliger Mitarbeiter bei Google, der diesen Job «erfand», um das Leben seiner Arbeitskollegen zu verbessern. Seither hat sich die Aufgabe eines CHO auch nicht gross verändert, aber sie hat an Bedeutung gewonnen, wie Annika Mansson betont. «Der Chief Happiness Officer kümmert sich um das Wohlbefinden der Angestellten auf der Arbeit. Mehr und mehr CEOs begreifen, dass eine gute Lebensqualität der Mitarbeitenden ein wichtiger Faktor für eine nachhaltig hohe Performance ist.»

Die Vorteile eines solchen Ansatzes scheinen in Bezug auf Produktivität, Effizienz und Kreativität der Mitarbeitenden eindeutig. Darum bildet Annika Mansson die CHO von morgen aus. Auch wenn diese Funktion in Schweizer Unternehmen noch immer nicht sehr weit verbreitet ist, erkennen Unternehmen vermehrt den Bedarf an solchen Fachspezialisten. Oft werden diese Stellen aber mit einem anderen Titel ausgeschrieben, z.B. HR-Projektmanager, Projektmanager für Wohlbefinden der Mitarbeitenden oder einfach HR-Qualitätsmanager.

«Ob Arbeit glücklich machen soll, ist diskutabel, aber sie sollte uns nicht krank machen. Wir verbringen nämlich einen grossen Teil unseres Lebens damit.»

Die Aufgaben eines Chief Happiness Officers

Ein Happiness Officer fördert die menschlichen Beziehungen im Unternehmen und wird in den nächsten Jahren wohl an Bedeutung gewinnen. Andere HR-Spezialistinnen stimmen dem zu: «CHOs werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, weil Harmonie in der Berufswelt noch lange keine Realität ist. Auch nicht in der schönen Schweiz und im 21. Jahrhundert.»

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Sinn bei der Arbeit

Ein guter Indikator für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei der Arbeit ist deren Abwesenheitsquote. Viele Studien zeigen auf, dass glückliche Mitarbeitende weniger oft abwesend oder krank sind und dem Unternehmen länger loyal bleiben. Das heisst, sie sind auch produktiver. Die Rolle eines CHO besteht deshalb darin, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen, zu verstehen, warum sie regelmässig abwesend sind, und sie dabei zu unterstützen, ihrer Arbeit mehr Sinn zu verleihen.

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Wer sich jetzt aber jemanden vorstellt, der alle mit ewig guter Laune und schlechten Witzen nervt, täuscht sich. Seit Beginn der Pandemie ist der Zusammenhalt des Teams trotz Homeoffice noch viel wichtiger geworden. Ein Happiness Officer ist also auch dafür zuständig, das Team zu animieren, den Teamgeist zu fördern und gleichzeitig eine inspirierende Arbeitskultur aufrechtzuerhalten. Auch bei Konflikten zwischen Kollegen kann ein CHO eine vermittelnde Rolle einnehmen und der Mediator des Unternehmens sein. Aber auch andere Tätigkeitsfelder kann man sich vorstellen, wer unterstützt die Mitarbeitenden bei der Vereinbarung von Familie und Beruf oder unterstützt sie bei Reisen und Meetings? Alle diese Funktionen sind möglich, hängen aber schlussendlich auch stark von der Unternehmenskultur des jeweiligen Betriebs ab. Ausserdem kann sich das Aufgabenfeld im Laufe der Zeit stark verändern. Denn der Happiness Officer muss reaktionsfähig und flexibel sein, um interne und externe Veränderungen zu begleiten.

Wichtige Vorraussetzungen für den Jobs als Chief Happiness Officer

Weitere Voraussetzungen für die Chief Happiness Officers sind ein freundliches, kreatives und optimistisches Gemüt mit guten Menschenkenntnissen, offene Ohren und ein gewisses Organisationstalent. Kein Wunder also, dass diese Funktion generell einen guten Ruf geniesst. Lavazza hat in Frankreich eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass Unternehmen, in denen es einen Happiness Officer gibt, besser abschneiden, wenn die Mitarbeitenden gefragt werden, ob sie glauben, dass die Führungskräfte an ihrem Wohlbefinden interessiert sind. Ausserdem gaben in der Studie 82% der Befragten an, ein positives Bild vom Job des Chief Happiness Officers zu haben. Auch in der Schweiz wird mit der grossen Zunahme von Telearbeit das Wohlbefinden der Mitarbeitenden immer mehr eine strategische Herausforderung für Unternehmen sein. Um diese Herausforderung zu meistern, können Chief Happiness Officers eine Lösung sein. Eine spannende Jobmöglichkeit für die Zukunft.

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