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So pendelt die Schweiz

Das sagen die Zahlen

Ohne Pendeln geht in der Schweiz nichts. Die offiziellen Zahlen für 2017 des Bundesamts für Statistik (BFS) besagen folgendes: Mehr als 90% der arbeitenden Schweizer Bevölkerung müssen pendeln, um zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen. Über 70% müssen dazu ihre eigene Heimatgemeinde verlassen.

Eine gute Stunde pendeln

Herr und Frau Schweizer benötigen durchschnittlich 30,6 Minuten für einen Arbeitsweg, was eine tägliche Pendelzeit von 61,2 Minuten ergibt. Auf das Jahr gerechnet, ergibt das über 200 Stunden bzw. etwa 10 ganze Tage. Die durchschnittliche Pendelstrecke in der Schweiz beträgt genau 30 Kilometer pro Tag für den Hin- und Rückweg. Im Jahr ergibt das einen Weg von über 6’000 Kilometer, also mehr als die Strecke von Genf nach Moskau und wieder zurück. Knapp 5% der Schweizer Bevölkerung haben sogar einen Arbeitsweg von mehr als 50 Kilometer pro Strecke.

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Vergleich mit dem Ausland

Im internationalen Vergleich steht die Schweiz beim Pendlerverhalten ziemlich im Mittelfeld, denn der weltweite Durchschnitt liegt bei 69 Minuten. Die Auswertung in 52 Ländern hat ergeben, dass in Israel die meiste Zeit für das Pendeln aufgewendet wird – Israelis pendeln täglich mehr als 1.5 Stunden. Bei unseren Nachbarn ist die durchschnittliche Pendelzeit sehr ähnlich wie in der Schweiz, nur in Italien ist sie um ca. 10 Minuten kürzer. (Quelle: Dalia Research). Glück haben Menschen in Japan, Vietnam und China, wo die tägliche Pendelzeit 50 Minuten nicht überschreitet.

Auto nach wie vor Nummer 1

Nach wie vor benutzen am meisten Menschen in der Schweiz (52%) das Auto zum Pendeln. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln steigt zwar, liegt jedoch momentan mit einem Wert von 31% noch ziemlich weit hinter dem Auto. 15% der Pendler sind besonders umweltfreundlich und nützen das Velo bzw. ihre eigenen Beine, um ins Büro oder in die Werkstatt zu kommen.

Home Office als Alternative zum Pendeln

Das viele Pendeln ist nicht nur ein Zeitfresser, sondern auch für die Umwelt eine Belastung. Viele nutzen daher in der Schweiz bereits die Möglichkeit, ab und zu im Home Office zu arbeiten. Auch wenn du nur einen Tag pro Woche von zu Hause arbeitest, kannst du bereits viel Zeit sparen und dabei einen Beitrag fürs Klima leisten. Frage doch mal bei dir im Job nach, ob du vielleicht mal von Zuhause arbeiten kannst, falls du das nicht sowieso schon machst.

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Pendeln spart Steuern

Etwas Gutes hat das viele Pendeln wenigstens. Die Kosten für die Fahrt zum Arbeitsort können von der Steuer abgezogen werden. Allerdings gibt es dazu eine Obergrenze von CHF 3’000 bei der Bundessteuer. In einigen Kantonen gibt es auch Obergrenzen für den Abzug bei den Kantons- und Gemeindesteuern. Wenn du mit dem öffentlichen Verkehr pendelst, werden diese Kosten auf jeden Fall anerkannt. Nutzt du zum Pendeln das Auto, dann kannst du die Kosten abziehen, wenn du dadurch eine grosse Zeitersparnis im Vergleich zum ÖV hast bzw. wenn die nächste öffentliche Haltestelle mehr als einen Kilometer von deinem Zuhause oder deinem Arbeitsort entfernt ist. Übrigens: Selbst, wenn du mit dem Velo zur Arbeit fährst, darfst du dafür CHF 700 von der Bundessteuer abziehen. Vergiss also nicht, deine Pendelkosten in der Steuererklärung anzugeben.

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