Job Coach > Fernarbeit: Wie du Vertrauen zu deinem oder deiner Chef:in aufbaust

Fernarbeit: Wie du Vertrauen zu deinem oder deiner Chef:in aufbaust

Du geniesst deine hohe Lebensqualität durch Fernarbeit. Zeitlich flexibel und praktisch überall bist du für dein Unternehmen tätig. Dadurch bringst du deinen Beruf und dein Privatleben perfekt unter einen Hut. Die grosse Herausforderung ist, dass es zwischenmenschlich mit Kolleg:innen und Vorgesetzten funktioniert. Zauberwörter sind dabei ein regelmässiger Austausch und Transparenz. Schliesslich muss dein:e Chef:in Kontrolle abgeben und dich einfach mal machen lassen. Dazu braucht es Vertrauen. Doch wie entsteht Vertrauen, wenn du remote arbeitest und im Homeoffice praktisch ausser Kontrolle bist? Wir zeigen dir, wie du auch aus der Ferne Vertrauen zu deinem/deiner Chef:in aufbaust.

Warum Vertrauen auch remote wichtig ist

Teamarbeit, kreative Prozesse, zwanglose Gespräche an der Kaffeemaschine finden remote nicht statt. Der spontane Plausch mit Kolleg:innen ist oft fruchtbar, Ideen entwickeln sich. Informeller Austausch und gemeinsame Projekte schweissen zusammen. Daraus erwächst eine beständige, persönliche Beziehung und echtes Vertrauen. Das gemeinsame Miteinander fördert den Zusammenhalt, die Motivation und letztlich auch die Produktivität.

Während deiner Fernarbeit kannst du dich nicht persönlich mit Kolleg:innen und Vorgesetzten austauschen. Neue Formen der Zusammenarbeit müssen her. Arbeiten im Homeoffice ist heute nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Die Vorteile liegen auf der Hand: flexibleres und konzentriertes Arbeiten, kein nerviges Pendeln. Dafür verzichtest du auf persönliche Kontakte und die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Digitale Zusammenarbeit funktioniert nur, wenn, wie im Büro, gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist. Die neue Art der Teamarbeit erfordert viel mehr Informationsaustausch und Kommunikation. Transparenz ist dabei unerlässlich.

Fernarbeit: Tipps zum Vertrauensaufbau

Remote zu arbeiten, bedingt eine ganz neue Art der Loyalität. Vorgesetzte geben Kontrolle ab. Du arbeitest eigenständiger und freust dich über mehr Verantwortung. Wie im Büro oder im Privatleben braucht es Zeit, Vertrauen aufzubauen. Lies hier unsere Tipps, um es erfolgreich anzugehen.

Vertrauensvorschuss

Allein durch die Tatsache, dass du aus der Ferne arbeitest, zeigt dir den Vertrauensvorschuss deines/deiner Arbeitgebenden. Er/Sie vertraut darauf, dass du deine Leistung ohne Kontrolle erbringst und die vorgegebenen Ergebnisse effizient erreichst. Auch fernab von Büros passieren Fehler. Dein:e Chef:in erwartet, dass du offen damit umgehst. Gestehst du Fehler ein, zeugt das von Selbstkritik. Du lernst daraus und versuchst, sie künftig zu vermeiden. In jedem Fall erweist du dich des Vertrauensvorschusses würdig. Je häufiger du die Erwartungen erfüllst und zuverlässig deine Aufgaben erledigst, desto stärker entwickelt sich Vertrauen – zu Vorgesetzten oder zu Kolleg:innen.

Offene Kommunikation

Je besser du deine:n Chef:in sowie deine Kolleg:innen kennst, desto grösser wird bestenfalls das Vertrauen. Dazu ist es notwendig, dass ihr euch regelmässig austauscht. Dadurch lernt ihr, euch richtig einzuschätzen. Zu Beginn deiner Tätigkeit oder beim Wechsel des/der Vorgesetzten bist du noch zurückhaltend. Nach mehreren intensiven Dialogen nähert ihr euch allmählich an. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Ihr beschnuppert euch zunächst gegenseitig. Auch konstruktive Kritik ist ein Zeichen wachsenden Vertrauens.

Regelmässige Treffen

Wer sagt denn, dass remote keine Treffen möglich sind? Zeig dich hier genauso flexibel und nimm an regelmässigen Meetings in virtuellen Teams teil. Die einfachste Form ist es, sich etwa über Zoom oder Teams zu unterhalten. Dank Webcams siehst du deine:n Chef:in und die Kolleg:innen. Augenkontakt und Körpersprache schaffen eine persönliche Verbindung. Berücksichtige auch in virtuellen Meetings, dass Stil und Form passen müssen. Fernarbeit stellt höhere Ansprüche an die virtuelle Kommunikation. Unternehmen lernen von der Gaming-Industrie, sich in digitalen Welten zu bewegen. Ein Ansatz ist etwa das Metaversum. Wie selbstverständlich bewegst du dich in einer virtuellen Welt, vielleicht sogar als Avatar. Ein Metaversum eröffnet dir viele neue Möglichkeiten, Vertrauen aufzubauen. So greifst du schnell auf Informationen zu, nimmst an Meetings oder Events teil und arbeitest gemeinsam mit Kolleg:innen an neuen Produkten.

Ergebnisorientierung

Du arbeitest überall und am liebsten unabhängig. Von deinem/deiner Vorgesetzten erwartest du einen klaren Rahmen und Zielvorgaben. Keinesfalls kümmert er oder sie sich um jedes Detail. Du schätzt es, wenn der obere Kader seinen Mitarbeitenden vertraut und ihnen zutraut, dass sie ihre Arbeit eigenständig erledigen. Deine Produktivität im Homeoffice beweist, dass deine persönliche Anwesenheit im Büro unnötig ist. Je zuverlässiger du effizient Ergebnisse lieferst, umso zufriedener ist dein:e Chef:in. Anerkennende Worte zeigen dir, dass sie ihr Vertrauen in dich als gerechtfertigt ansehen.

Vertrauensaufbau remote: Was gar nicht geht

Es lohnt sich also, auch während der Fernarbeit Vertrauen aufzubauen. Dein:e Chef:in glaubt an dich und lässt dir viele Freiheiten. Es kostet dich viel Zeit, bis dein:e Vorgesetzte:r dir uneingeschränktes Vertrauen schenkt. Das zarte Pflänzchen Vertrauen benötigt viel Pflege, damit es gedeiht. Noch schneller hast du langsam aufkeimendes Vertrauen verspielt. Vermeide daher alles, was dem Vertrauenswachstum schadet, wie:

  • Misstrauen säen: Bist du selten erreichbar oder verschiebst immer wieder Termine, wird dein:e Vorgesetzte:r misstrauisch. Das schlägt oft in eine engmaschige Kontrolle um.
  • Verunglimpfung: Profilierst du dich auf Kosten von Kolleg:innen oder Vorgesetzten, kommt das nicht gut an und fliegt oft wie ein Bumerang zurück.
  • Intrigen: Verbündest du dich mit Kolleg:innen, um deine Interessen durchzusetzen, verlierst du das Vertrauen von deinem/deiner Chef:in.

Wenn du allein diese drei Dinge berücksichtigst, bist du auf dem besten Weg, Vertrauen aufzubauen und zu bewahren. Es ist in der digitalen und virtuellen Welt genauso wichtig wie in der realen. Ohne gegenseitiges Vertrauen macht dir die Fernarbeit keinen Spass. Zudem legst du dir selbst Steine in den Weg. Strebst du eine Kaderkarriere an, dann bist du auf Vertrauen angewiesen. Empathie, Integrität und Wertschätzung sind wichtige Voraussetzungen dafür.

Du arbeitest womöglich noch nicht remote, findest es aber ausgesprochen spannend. Inzwischen findest du bei einigen Schweizer Unternehmen Stellen, die auf Fernarbeit, Homeoffice oder hybrides Arbeiten bauen. Du suchst eine attraktive Stelle mit Perspektive? Dann sieh dir unsere offenen Stellen für Fernarbeit an.

Ähnliche Beiträge

Welche Art von Chef:in bist du? Führungsstile und was sie mit deinem Team machen
Mid-Career-Crisis: Ist meine Jobwahl noch die richtige?