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6 Tipps für die Rolle als Vorgesetzte:r

Es gibt verschiedene Konzepte, wie sich Vorgesetzte gegenüber den Mitarbeitenden positionieren und ihre Ziele erreichen. Früher wurde Führung sehr streng gehandhabt und Vorgesetzte setzten sich durch ihre Position mit Macht durch. Mitsprache und Mitdenken waren nicht gewünscht. Inzwischen hat sich bei vielen Unternehmen ein lockerer Führungsstil durchgesetzt. Hier erfährst du sechs Regeln, die dir bei der Führung helfen.

Regel 1: Kommunikation

Zu einer erfolgreichen Kommunikation gehört, dass du deinen Mitarbeitenden sagst, was du erwartest. Nur wenn du deine Vorstellungen und Erwartungen kommunizierst, können sie danach handeln. Eine gute Kommunikation ist geprägt von einigen Regeln. Du kannst mit diesen Tipps für eine bessere Kommunikation am Arbeitsplatz sorgen. Kommunikation geschieht auf verschiedenste Arten. Es gibt auch eine nonverbale Kommunikation und die unbewussten Zeichen, die du aussendest, wenn du sprichst. Achte auf deine Körpersprache und was sie über dich verrät, wenn du vor deinen Mitarbeitenden sprichst.

Regel 2: Aufgaben delegieren

Als Vorgesetzte:r solltest du unbedingt Aufgaben delegieren und nicht alles selber erledigen. Trenne dich auch von Aufgaben, die du gerne erledigst, um dir Freiräume zu schaffen. Denn für Führungsaufgaben benötigst du Zeit. Wenn du Aufgaben an andere abgibst, solltest du nicht nur die Aufgabe selbst, sondern, wenn möglich, auch einen Teil der Kompetenzen und der Verantwortung weitergeben. Nichts ist für eine:n Mitarbeitenden schlimmer, als wenn er/sie eine Aufgabe erledigen soll, die dafür nötigen Kompetenzen aber nicht hat und für jeden Zwischenschritt bei dir nachfragen muss.

Regel 3: Konsequentes Handeln

Stelle Regeln nur auf, wenn du bereit bist, sie auch konsequent durchzusetzen. Achte darauf, dass du und dein Team ständig dieselben Ziele habt und konsequent daran arbeitet. Dabei ist zwar stets das Augenmass zu behalten. Kommt ein:e Praktikant:in oder ein:e Lernende:r zu spät zur Arbeit oder vergisst etwas, ist das nicht das Gleiche, wie in dem Fall, dass eine langjährige Mitarbeitende vergisst, ein wichtiges Dokument einzureichen.

Regel 4: Respektvoller Umgang

Ein guter Führungsstil beruht auf gegenseitigem Respekt. Fordere diesen Respekt ein, respektiere deine Mitarbeitenden aber ebenso. Nimm sie als gleichwertige Kolleg:innen wahr. Ihre Belange, Wünsche und Probleme sind genauso wichtig wie deine. Wenn du Respekt schenkst, wirst du automatisch auch respektiert. Zu einem respektvollen Umgang gehört es auch, den Teammitgliedern zu vertrauen und sie nicht ständig zu kontrollieren.

Regel 5: Fairness, ohne einzelne zu bevorzugen

Sei den Mitarbeitenden gegenüber fair und habe Verständnis, wenn auch mal Fehler passieren oder etwas nicht nach deinen Erwartungen geschieht. Fängst du jedoch an, eine Einzelperson vor allen anderen grundlos zu bevorzugen, fühlen sich andere vor den Kopf gestossen, und du kannst den Respekt, den du dir erarbeitet hast, verlieren.

Regel 6: Entscheidungen nicht übereilt treffen

Traue deinen Mitarbeitenden auch etwas zu. Es gibt bestimmte Bereiche, in denen sie sich besser auskennen als du. Eine gelernte Buchhalterin wird beispielse eine Bilanz vielleicht besser lesen können als du. Gleiches gilt auch für IT-Spezialist:innen. Sie kennen sich mit den einzelnen Software- und Hardware-Lösungen in den meisten Fällen besser aus als der oder die Chef:in.

Lass dir die einzelnen Punkte lieber einmal mehr erklären, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst. Bist du gezwungen, getroffene Entscheidungen immer wieder zu kippen, weil sie sich als falsch herausstellen, dann verlierst du den Respekt deiner Mitarbeitenden.

Ausnahmen von den Regeln

Auch wenn die Grundhaltung in der Führung auf Respekt und Toleranz aufbauen sollte, gibt es Situationen, in denen es kontraproduktiv ist, wenn du dich als Vorgesetzte:r zurücknimmst. Manchmal musst du Stärke zeigen. Wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, sollte dies möglichst schnell geschehen. Die Grenzen zwischen dir und deinen Mitarbeitenden sollten stets bestehen bleiben, und Respekt darf man nicht mit Gutmütigkeit und zu viel Geduld verwechseln. Es gibt Momente, in denen du an das Team oder an einzelne Mitarbeitende direkte und klare Anweisungen richten und dabei klarmachen solltest, dass du das Team führst. Es ist die Kunst einer guten Mitarbeiterführung, die richtige Mischung zwischen einem starken Auftreten und einem freundschaftlichen Miteinander zu finden.

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