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Arbeitswelt 2030 – was wir jetzt schon dafür tun können!

Wir sind mitten in einem radikalen Umbruch zu einer anderen Art und einem neuen Verständnis des Arbeitens. Dieser Wandel wird im Wesentlichen durch die Digitalisierung und Demografie bestimmt. Die Arbeitswelt, so wie wir sie kennen, wird es schon bald nicht mehr geben. Was werden die kommenden Jahre bringen? Worauf dürfen wir uns freuen und worauf müssen wir Acht geben?

Die Digitalisierung und Alterung der Gesellschaft – als zwei massgebliche grosse Trends – werden das Arbeitsleben in den nächsten Jahren formen und bestimmen. Der demografische Wandel wird einerseits zu einem höheren Durchschnittsalter und andererseits zu einer grösseren Diversität hinsichtlich des Alters, Geschlechts und der kulturellen Herkunft der Mitarbeitenden führen. Im Gegenzug verschärft sich die Arbeitskräfteknappheit.

Der andere grosse Trend ist die Digitalisierung. Wobei Digitalisierung natürlich nicht bedeutet, dass von nun an die Computer und Roboter die ganze Arbeit übernehmen. Aber eines ist sicher: Es werden einige Berufe verschwinden. Wie viele das letztlich sein werden, ist heute noch nicht ganz abzusehen. Hier gehen auch die Meinungen der Experten mitunter sehr weit auseinander.

Digitalisierung: das sind die Berufe der Zukunft Mehr Erfahren

Erste Veränderungen sind bereits absehbar

Bereits heute wissen wir, welche Berufe es mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Form bald nicht mehr geben wird. Das betrifft nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch in nicht allzu ferner Zeit die Logistikbranche oder klassische Mittelschichts- und Akademikerberufe wie zum Beispiel Kredit- und Versicherungswesen oder kaufmännische Berufe. Und das Ende der zahlreichen Assistenten kommt mit dem Siegeszug von Alexa, Siri oder Cortana. In diesen Arbeitsfeldern soll fast 70 Prozent der Tätigkeiten gemäss einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) durch Automatisierung wegfallen. Das nicht ohne Grund: Denn diese Jobs lassen sich bestens digitalisieren, vernetzen und automatisieren.

Die Digitalisierung öffnet im Gegenzug dazu aber das Tor zu vielen neuen Berufsfeldern. Die sogenannte Industrie 4.0 mit ihren digitalisierten und vernetzten Produktionsprozessen und Wertschöpfungsketten wird für neue Berufsfelder und Aufgabenverteilungen sorgen. Damit stehen sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen und Politiker vor neuen Herausforderungen. Doch die notwendigen Weichenstellungen für die Arbeitswelt von morgen erfolgen bereits heute. Hier stellt sich die alles entscheidende Frage: Welcher Bildungshintergrund und welche beruflichen Qualifikationen sind dafür nötig? Eines ist klar, diese neuen Berufe verlangen natürlich viele neue Kenntnisse und neue Kompetenzen. Das bedeutet, schon jetzt haben die Organisationen die grosse Chance, den Begriff Talent neu zu definieren.

Zukunftsweisende Berufe

Zu den Jobs mit Zukunftsgarantie gehören insbesondere solche Berufsfelder, die mit der Digitalisierung entstanden sind. Zum Beispiel ein Data Engineer. Er beschäftigt sich mit dem Thema Big Data und die damit verbundene Komplexität der Daten. Im Alltag generiert und sammelt er Daten, bereitet sie auf, um sie dann den Data Analysten bzw. Data Scientisten zur Verfügung zu stellen. Ein Data Scientist dagegen arbeitet mit komplexen statischen Methoden, hat Kenntnisse im Bereich maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz.

Der Data Security Consultant ist erster Ansprechpartner und Berater für alle internen Themen rund um den Datenschutz sowie die Datensicherheit. Ein Data Strategist gibt Leitlinien vor, wie eine Organisation mit Daten umgehen soll. Er kümmert sich beispielsweise darum, welche Daten in welchem Zusammenhang bedenkenlos verwendet werden können und welche rechtlichen oder ethischen Rahmenbedingungen bei der Auswertung zu beachten sind.

Mobile Developer entwickeln Programme für Smartphones und Tablets. Bei kleineren Unternehmen ist er nicht nur derjenige, der die Ideen vorgibt, sondern die Anwendungen auch selbst programmiert. Der Chef Digital Officer (CDO) ist in der obersten Position, meist auf Vorstandsebene, um die Digitalisierung eines Unternehmens voranzutreiben. Dafür entwickelt er neue Geschäftsmodelle, implementiert innovative Technologien und fördert die Vernetzung in seinem Unternehmen.

Demographische Entwicklung kann zu Fachkräftemangel führen

Damit Mitarbeitende von klassischen Berufen, die es vielleicht in der Zukunft gar nicht mehr in dieser Form geben wird, nicht Gefahr laufen, später ohne Job dazustehen, sollte gehandelt werden. Das heisst, wer sich nicht weiter- oder fortbildet, wird vielleicht auf der Strecke bleiben. Doch die allgemeinen demografischen Entwicklungen könnten den Erwerbstätigen zu Hilfe kommen: Während bis 2030 die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, wird die Zahl der Rentner ansteigen. Die Unternehmen werden daher dazu tendieren, vermehrt ältere Mitarbeitende oder Mitarbeiter aus dem Ausland anwerben.

Der Wille zu lebenslangem Lernen ist notwendig

Aus Arbeitnehmersicht wird es weiterhin sichere Branchen geben, in denen die Roboter den Menschen nicht so leicht verdrängen können. Das heisst, überall, wo Empathie und menschliches Know-how gefordert ist, wird die Maschine klar im Nachteil sein. Zum Beispiel im Bereich Erziehung, Bildung und teilweise auch Pflege. Ebenso in Branchen wie zum Beispiel Maschinenbau, Chemie, Mobilität und natürlich der IT wird es auch in Zukunft noch gute Jobs geben. Vorausgesetzt, die Bereitschaft zur Weiterbildung ist beim Mitarbeiter vorhanden.

Insgesamt müssen sich die Arbeitnehmer auf häufigere Arbeitswechsel, mehr Qualifizierungen Weiterbildungen und berufliche Entwicklungen einstellen. Des Weiteren könnte es auch zu mehr Auszeiten „zwischen den Jobs“ kommen. Wobei diese selbstgewählt oder auch eine Zeit der Arbeitslosigkeit sein können. Die lebenslangen Karrieren in einem Beruf oder in einer Firma werden zur Ausnahme. Bereits heute satteln 50-Jährige nochmals um und erlernen neue Berufe

Karrieretipps für die Zukunft

Die Erwerbstätigen müssen sich auf ein lebenslanges Lernen einstellen. Das heisst, über die gesamte Spanne des Berufslebens die jeweils den neuen Anforderungen angepassten Qualifikationen, Kompetenzen und Fähigkeiten erwerben.

Gerade in einer schnelllebigen und sich wandelnden Zeit bietet Lernen die Möglichkeit am Puls der Zeit zu bleiben. Dieses lebenslange Bündnis ist auch ein wichtiger Impuls zur Selbstverwirklichung. Arbeitnehmer und Jobsuchende sollten für den Arbeitsmarkt flexibel und anpassungsfähig sein. Durch die Anpassung an veränderte Arbeitsumfelder erlangen sie mehr Agilität. Das ist eine unverzichtbare Eigenschaft in der Arbeit der Zukunft.

Für eine grössere Bandbreite an neuen Fähigkeiten sollten Arbeitnehmer nach Möglichkeit verschiedene in Zusammenhang stehende Berufsbilder (Portfolio-Karriere) erkunden, um auch unterschiedliche Arbeitsweisen und vor allem grössere Zusammenhänge kennenzulernen.

Um immer Neues zu lernen, muss der Erwerbstätige seine „Komfortzone“ verlassen und sich erreichbare Ziele setzen. Das kostet zwar einiges an Überwindung, vertieft und verbreitert jedoch nicht nur das Wissen, sondern lässt auch die Persönlichkeit wachsen.

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