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Das virtuelle Vorstellungsgespräch meistern: Tipps für den Erfolg bei Remote-Jobinterviews

Glückwunsch, du hast eine Einladung zum Bewerbungsgespräch. Aber Augenblick, das erste Kennenlernen findet nicht im Büro, sondern vor dem PC statt. Ein sogenanntes Remote-Jobinterview. Und so meisterst du das virtuelle Vorstellungsgespräch.

1. Auf den Hintergrund kommt es an

Die gelb-orange Blumentapete im Wohnzimmer wird die Personaler:innen sicher umhauen – genau wie das schwarz-weisse Graffiti über deinem Bett. Das mag sein, aber wahrscheinlich nicht im positiven Sinne.

Im virtuellen Vorstellungsgespräch ist ein seriöser Hintergrund gefragt – je dezenter, desto besser. Im Idealfall hast du zu Hause ein eigenes Arbeitszimmer zur Verfügung. Bücherregale und Aktenschränke im Hintergrund bilden das perfekte Setting für ein Remote-Jobinterview. Genauso gut eignet sich aber auch das Wohn- und Schlafzimmer. In einer aufgeräumten Ecke mit neutralem Hintergrund bist du bestens aufgehoben.

Du benutzt einen Laptop? Kein Problem. Achte nur auf einen sicheren Stand – am besten auf dem Tisch. Im Schoss ist der PC an der falschen Adresse. Schnell verwackelt das Bild und lenkt vom Wesentlichen ab.

Du bist mit deinem Setting unzufrieden? Wie wäre es dann mit einer Spezial-Software? Mit wenigen Klicks stellt sie den Hintergrund auf unscharf. So rücken unvorteilhafte Gemälde und Tapeten in den Hintergrund. Die Bewerber:innen stehen im Fokus.

Auch virtuelle Hintergründe sind möglich. Ob schlicht in Weiss, professionell in Hellgrau oder schmeichelhaft in Mintgrün – du hast die Wahl.

2. In der Ruhe liegt die Kraft

Beim virtuellen Vorstellungsgespräch ist höchste Konzentration geboten. Du willst dich schliesslich von deiner Schokoladenseite präsentieren. Und wie ginge das besser als in einem angenehm ruhigen Ambiente? Umso wichtiger ist ein stiller, ordentlicher Raum ohne Störfaktoren.

Alle Audio-Geräte schaltest du auf stumm – vom TV über das Smartphone bis hin zum Radio. Sie bringen dich nur aus dem Konzept. Die Fenster bleiben geschlossen. Strassenlärm ist im Jobinterview tabu – genau wie mitteilungsbedürftige Haustiere. Bring deinen Vierbeiner vorsichtshalber in einen anderen Raum.

Freunde, Bekannte und Familie weihst du in dein digitales Bewerbungsgespräch ein. Verrate ihnen Datum, Uhrzeit und Ort des Geschehens. So platzen sie nicht mitten im Gespräch herein und bringen dich in Verlegenheit.

3. Networking via PC-Bildschirm

Ein guter Draht zum Gegenüber ist beim Jobinterview Gold wert. Stimmt die Chemie, fällt die Gesamtbilanz positiver aus. Nicht umsonst buhlen Bewerber:innen beim ersten persönlichen Kennenlernen mit vollem Körpereinsatz um Sympathiepunkte – ob mit Mimik, Gestik oder Körperhaltung.

Beim virtuellen Vorstellungsgespräch lohnt sich Umdenken. Mimik, Gestik und Körperhaltung rücken hier in den Hintergrund. Dafür gewinnen Worte an Wert. Sprich über persönliche Themen wie Ferien oder Wochenendplanung. Das bricht das Eis und macht dich nahbar. Du wirkst menschlich und sympathisch.

Gut zu wissen: Blickkontakt und Lächeln sehen selbstverständlich auch im Remote-Jobinterview nicht alt aus. Denn selbst über den PC-Bildschirm lösen die kleinen Gesten Wärme und Geborgenheit aus.

4. Ein professionelles Auftreten

Körperspannung ist beim virtuellen Bewerbungsgespräch Nebensache? Nicht unbedingt. Wer in seinem Schreibtischstuhl lümmelt, wirkt unseriös. Setz dich lieber gerade hin. Genauso wichtig ist die Kameraposition. Das Gesicht gehört in die Bildschirmmitte.

Und wie sieht es bei Begrüssung und Verabschiedung aus? Ein Händedruck ist ja über den PC leider nicht möglich. Aber was hältst du stattdessen von einem freundlichen Handzeichen? Winke deinem Gegenüber sanft zu – sowohl am Anfang als auch am Ende des Gesprächs. So geht das «Hallo» oder «Tschüss» ganz bestimmt nicht im Trubel unter.

5. Vorbereitung ist ein Muss

Auf ein digitales Bewerbungsgespräch muss man sich nicht gross vorbereiten. Ein paar Notizen reichen. Einfach ablesen und fertig.

So einfach ist es dann leider doch nicht. Auch beim virtuellen Vorstellungsgespräch ist Vorbereitung die halbe Miete. Wir sollen frei von uns erzählen können, fliessend auf Fragen antworten – ohne lästiges Ablesen vom Notizblock. Das wirkt nur starr und einstudiert. Und den Personaler:innen gefällt Ablesen ganz und gar nicht. Engagement sieht anders aus. Ihr Rückschluss: Bewerber:innen, die sich vor dem Bewerbungsgespräch keine Mühe geben, tun es vielleicht später auch im Job nicht.

6. Kleider machen Bewerber:innen

Beim Remote-Jobinterview ist der Dresscode «leger»? Das sehen die Personaler:innen anders. Auch beim virtuellen Vorstellungsgespräch wünschen sie sich ein gepflegtes Gegenüber – selbstverständlich ohne Jogginghose und Oversize-Hoodie. Aber keine Sorge: Ein Smoking mit Fliege oder Kostüm mit High Heels müssen es auch nicht sein. Business-Casual tut es auch. Wie wäre es zum Beispiel mit einer leichten Stoffhose, Hemd und Jackett für Männer? Bei Frauen schinden Bluse, Blazer und Stoffhose Eindruck.

Schon gewusst? Nicht nur bei Personaler:innen kommt ein professionelles Outfit gut an, sondern auch bei dir selbst. Sogleich steigt dein Selbstvertrauen. Du fühlst dich seriöser und kompetenter.

7. Immer diese Technik

Das Mikrofon macht schlapp. Der Bildschirm wird schwarz. Die Internetverbindung lässt zu wünschen übrig. «Immer diese Technik», entschuldigen wir uns. Für diese Entschuldigung haben viele Personaler:innen aber nur noch ein müdes Lächeln übrig. Das muss doch nicht sein. Offenbar hat da jemand sein technisches Equipment nicht geprüft.

Lass es erst gar nicht darauf ankommen. Spätestens einen Tag vor dem Online-Vorstellungsgespräch checkst du deine technische Ausrüstung – vom PC über das Mikrofon bis hin zur Software. Alles muss stimmen.

Kleiner Tipp: Am Tag des Remote-Interviews loggst du dich nicht erst zwei Minuten vorher ins System ein. Plan lieber einen Puffer von 15 bis 30 Minuten ein. Dann bist du auf der sicheren Seite. Kontrolliere unbedingt auch Akku und Internetverbindung. Nicht, dass am Ende PC und Wi-Fi schlappmachen.

 

*Das Bild oben wurde von unserem Designer mithilfe eines KI-Tools erstellt. 🧑‍🎨 🤖

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