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So findest du einen Job im versteckten Stellenmarkt

Etwa ein Fünftel der offenen Stellen in der Schweiz werden «unter der Hand» vergeben. Sie werden nicht ausgeschrieben und erscheinen auf keiner öffentlichen Plattform. Die Arbeitgeber:innen vergeben die vakanten Stellen über persönliche Beziehungen, Netzwerke und Empfehlungen. Geschieht dies zum Nachteil derer, die keine nützlichen Beziehungen haben? Nein, nicht ganz! Es gibt Strategien, mit denen du auch ohne entsprechende Kontakte zu deinem Wunschjob gelangen kannst. Wir zeigen dir, wie.

Warum gibt es einen verdeckten Stellenmarkt?

Möglicherweise sinkt das Risiko einer Fehlbesetzung, wenn die freie Stelle über Beziehungen oder Empfehlungen besetzt wird. Entweder kennt man sich bereits, oder es gibt eine:n Fürsprecher:in, was bei einer neutralen Stellenausschreibung nicht der Fall ist. Es gibt jedoch auch im verdeckten Stellenmarkt keine Sicherheit für die Idealbesetzung einer Stelle.

Manchmal ermöglichen es besondere Umstände, dass eine Stelle unerwarteterweise frei oder sogar geschaffen wird. Das kann beispielsweise aufgrund von Fluktuation der Fall sein, wenn jemand unerwartet kündigt, um sich beruflich zu verändern, oder jemand krank wird und für längere Zeit ausfällt. Auch kann ein wachsendes Unternehmen Arbeitsplätze schaffen. Wer sich in genau diesem Moment bewirbt, kann unter Umständen einen Glückstreffer landen. Denn in der Regel dauert es mindestens sechs mehrere Wochen oder sogar Monate, bis eine Stelle neu besetzt werden kann. Das möchten viele Arbeitgeber:innen vermeiden, und sie sind froh, wenn sie die Stelle möglichst schnell neu besetzen können.

Entdecke und nutze den verdeckten Stellenmarkt!

Es kann sich also durchaus lohnen, den verdeckten Stellenmarkt gezielt in die Stellensuche einzubeziehen. Nur so wird es möglich, freie Stellen zu entdecken, für die es wesentlich weniger Mitbewerber:innen gibt als bei einer ausgeschriebenen Stelle. Das erhöht aus statistischer Sicht die Erfolgsaussichten enorm. Zudem kann es sein, dass du auf diese Weise an Positionen kommst, die ansonsten unerreichbar wären.

Besonders Stellen im höheren Management werden selten klassisch ausgeschrieben. Hier kann es sich besonders bezahlt machen, über den verdeckten Arbeitsmarkt an die gewünschte Position zu gelangen.

Tipps für die Jobsuche auf dem verdeckten Stellenmarkt

Sich den verdeckten Stellenmarkt zu erschliessen, ist einfacher, als du denkst. Es ist aber selbstverständlich mit Aufwand verbunden und erfordert eine gute Strategie, sonst läufst du Gefahr, dich zu verzetteln.

Die richtige Strategie

Grenze als Erstes die Branchen, Unternehmen und Positionen ein, die für dich infrage kommen. Dann kannst du eine Liste anfertigen, auf der zunächst die offiziellen Stellenangebote der Unternehmen stehen, dann diejenigen, die zwar keine Stelle ausgeschrieben haben, von denen du aber denkst, dass du aufgrund deiner Qualifikationen nützlich sein könntest. Und zum Schluss stehen die Unternehmen, bei denen du am allerliebsten arbeiten würdest, bei denen du dir aber nur geringe Erfolgsaussichten errechnest.

1. Schreib eine Blindbewerbung

Eine Blindbewerbung, auch als Spontanbewerbung bezeichnet, setzt voraus, dass du noch keinen Kontakt zum potenziellen Arbeitgeber hattest. Die Bewerbung erfolgt also im übertragenen Sinn «blind». Als Anfang reicht oft eine schlichte Kurzbewerbung mit Anschreiben und tabellarischem Lebenslauf, um das Interesse zu wecken. Falls eine positive Rückmeldung kommt, verlangt das Unternehmen normalerweise die vollständigen Bewerbungsunterlagen.

2. Schreib eine Initiativbewerbung

Im Gegensatz zur Blindbewerbung kennst du bei der Initiativbewerbung zumindest eine:n Anprechpartner:in im Unternehmen. Vielleicht hast du die Person auf einer Messe oder über das Internet kennengelernt. So kannst du die Bewerbung persönlicher gestalten und zielgerichteter aufbauen. Das erhöht wiederum deine Chancen auf die Stelle.

3. Nutze den Zielgruppenbrief

Der Zielgruppenbrief ist ein gutes Instrument, um auf dem verdeckten Arbeitsmarkt zu punkten. Es handelt sich dabei um eine Bewerbungsstrategie, bei der du Unternehmen gezielt deine Kompetenzen und Stärken aufzeigst. Diese Strategie eignet sich besonders für Kandidat:innen, die ihren Tätigkeitsbereich verändern möchten und in einem offiziellen Bewerbungsverfahren bei den Personalverantwortlichen vermutlich durch das Raster fallen würden.

Passive Strategien, um deine Chancen zu erhöhen

Neben den oben genannten aktiven Strategien gibt es noch einige passive, mit deren Hilfe du deine Erfolgsaussichten auf deinen Traumjob erhöhen kannst. Das betrifft übrigens nicht nur den verdeckten, sondern auch den offenen Stellenmarkt.

1. Nutze Social Media

Präsentiere dich in Business-Netzwerken oder erhöhe dort deine Auffindbarkeit. Auch auf eher privaten Social-Media-Plattformen kannst du deine Erfolgsaussichten erhöhen, denn immer mehr Recruiter und Unternehmen engagieren sich auf Social Media.

2. Führe einen eigenen Blog

Kaum ein anderes Medium hat so viel Reichweite wie ein eigener, gut geführter Fachblog. Dies ist allerdings kein Schnellschuss. Vielmehr braucht es Zeit, Arbeit und Geduld, bis ein Blog läuft. Aber unter Umständen kann es sich dein ganzes Berufsleben lang bezahlt machen und deinen Marktwert erhöhen.

3. Erweitere dein Netzwerk

Das kannst du einerseits durch gezieltes Networking tun und andererseits, indem du dein Profil in Bewerberdatenbanken einträgst und Kontakt zu professionellen Personalberatern aufnimmst. Auch dein privates Umfeld kann dir bei der Jobsuche behilflich sein, wenn es über deine Wünsche und Ziele informiert ist.

Nicht immer führen die Bemühungen zum Ziel, und sowohl auf dem offiziellen als auch auf dem verdeckten Arbeitsmarkt muss mit Absagen gerechnet werden. Das ist jedoch kein Grund, aufzugeben! Im Gegenteil: Manchmal kann es sich lohnen, nachzufragen, was der Grund für die Absage war. Denn Absagen sind selten persönlich gemeint. In vielen Fällen hat es völlig andere Gründe, warum es mit der gewünschten Stelle nicht geklappt hat.

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