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Trendberuf mit sicheren Zukunftschancen: SAP-Berater*in

Zu den zukunftssicheren Berufen der IT-Branche gehören Jobs rund um das Lösungsangebot des Softwareanbieters SAP. Welche Aufgaben hat ein*e SAP-Berater*in? Welche Qualifikationen sind Pflicht und welche Jobmöglichkeiten eröffnen sich für SAP-Berater*innen?

Was ist SAP?

SAP (Systeme, Anwendungen und Produkte) ist ein weltweit führender Anbieter von Unternehmenssoftware, der sich auf branchenspezifische Enterprise Resource Planning (ERP)-Lösungen für das Management von Geschäftsabläufen und Kundenbeziehungen spezialisiert hat. Ein ERP-System besteht aus einer Vielzahl von Geschäfts- und Betriebsdaten, die zentral in einer Datenbank verarbeitet und gespeichert werden.

Wie jedes andere ERP-System verfügt auch SAP über verschiedene Module, die darauf ausgelegt sind, Geschäftsprozesse in jeder Abteilung des Unternehmens zu rationalisieren und nicht nur ihre Daten und Mitarbeitende, sondern auch deren Ideen zu verbinden. Die einzelnen SAP-Module umfassen Human Resources, Finanzen, Produktion, Vertrieb uvm. Abhängig von den speziellen geschäftlichen Anforderungen eines Anwenders, können einzelne Module erworben werden. Auf diese Weise kann SAP praktisch alle Abteilungen eines Unternehmens erfassen, verwalten und digital optimieren.

SAP bietet ein umfassendes Portfolio führender Cloud-basierter ERP-Lösungen und –Tools sowie einen 24/7 Support, der allen Anforderungen entspricht. Dies ist unabhängig davon, über wie viele Mitarbeitende ein Unternehmen verfügt, es bereits gut am Markt etabliert ist oder sich noch in einer Wachstumsphase befindet. Mit einer Softwarelösung wie beispielsweise SAP S/4HANA lassen sich mithilfe In-Memory-Computing riesige Datenmengen verarbeiten und gleichzeitig fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) nutzen. Auf diese Weise ist der Anwender für die Herausforderungen der Digitalisierung gewappnet.

Die Aufgaben von SAP-Berater*innen

SAP-Berater*innen entwickeln und implementieren SAP-Systeme für Geschäftskunden. Sie ermitteln die Geschäftsanforderungen der Kunden, erstellen massgeschneiderte SAP-Lösungen und integrieren SAP-Anwendungen reibungslos in die bestehende IT-Infrastruktur. SAP-Berater*innen müssen als Expert*innen in einem oder mehreren Modulen der SAP-Software ausgebildet sein. Um diese Rolle zu meistern, müssen sie ihre Nische im SAP-Angebot beherrschen, Projekte managen und gegebenenfalls die Software für die Bedürfnisse der Endkunden auch programmieren können.

Zusätzlich bieten SAP-Berater*innen Unterstützung in Form von Schulungen und Anleitungen für Projekte und Initiativen, die SAP-Softwareprogramme und -Systeme (Systems Applications and Products) betreffen. Sie erbringen diese Dienstleistungen in häufig als Freiberufler*innen oder selbständige Auftragnehmende. Sie werden meist dazu angeheuert, um bei der Planung, Entwicklung, Implementierung oder Wartung eines bestimmten Systems oder Programms zu helfen. Neben der Identifikation primärer Ziele oder Herausforderungen bieten sie Fehlerbehebungs- und technische Supportdienste an und erstellen je nach Bedarf Benutzerhandbücher oder andere unterstützende Materialien und Dokumentationen.

SAP-Berater*innen können in einem Team arbeiten sowie Junior-SAP-Berater*innen beaufsichtigen. Wenn dies der Fall ist, ist diese Person dafür verantwortlich, qualifizierte Kandidat*innen zu rekrutieren, sie in den technischen Fähigkeiten zu schulen, die für die Arbeit erforderlich sind, sowie für den Kundenservice, den jedes Unternehmen von seinen Mitarbeitern erwartet.

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Tätigkeitsfelder von SAP-Berater*innen

SAP-Berater*innen übernehmen je nach Art und Grösse der jeweiligen SAP-Projekte unterschiedliche Beraterrollen:

  • Business/Sales Consultants konzentrieren sich – meist ohne tiefe SAP-Kenntnisse – auf die Akquisition von Kundenprojekten.
  • Basis Consultants helfen bei der Installation, Wartung und Feinabstimmung von Datenbanken und SAP-Servern. Abhängig von der Grösse des Projekts können sie auch andere Verantwortlichkeiten übernehmen.
  • Functional Consultants sind für die Anpassung von SAP an die Kundenanforderungen verantwortlich. Sie sprechen mit Entwicklern, um benutzerdefinierte ABAP-Programme gemäss den Kundenanforderungen zu codieren.
  • Developer Consultants sind für die Programmierung von ABAP/Java-Programmen verantwortlich.

Ausbildung und Voraussetzungen für SAP-Berater*innen

SAP-Berater*in ist keine offizielle Berufsbezeichnung. Es gibt daher keine vorgefertigte Ausbildung. Was wird jedoch gefordert: betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie technisches Know-how, zum Beispiel aus der Informatik oder den Ingenieurwissenschaften. SAP-Berater*innen können daher in der Regel einen Bachelor-Abschluss in einer Informatik-Disziplin, Kenntnisse bzw. praktische Erfahrungen mit SAP-Systemen und -Programmen sowie eine SAP-akkreditierte Zertifizierung nachweisen. Wobei Kenntnisse in einem oder mehreren der Bereiche wie zum Beispiel Human Resources, Finanzen, Produktion, Vertrieb (SAP-Module) oder im Projektmanagement von Vorteil sind.

Unabhängig davon, welche Spezialisierung später eingeschlagen wird, bildet SAP ERP eine solide Grundlage. SAP CRM (Customer Relationship Management) wäre für angehende SAP-Berater*innen interessant, die beispielsweise ins Marketing einsteigen möchten. SAP PPS (Manufacturing) entspricht den Anforderungen, wenn Bewerber*innen in der Verfahrenstechnik oder im Produktmanagement durchstarten wollen. Wer vor hat, SAP-Softwareentwickler zu werden und mit einer Programmiersprache direkt Änderungen an einem SAP-System vornehmen möchte, sollte Kenntnisse im Bereich ABAP (Advanced Business Application Programming) erwerben. SAP BI (Business Intelligence) eignet sich am besten, wer als Business-Analyst und/oder Manager arbeiten möchten. Zur Info: BI ist ein Tool für Data Warehousing.

Wie wird man SAP-Berater*in?

Wenn du über einen einschlägigen Bachelor-Abschluss sowie über gute Geschäfts-/Domänenkenntnisse verfügst und SAP lernen möchtest, solltest du dich für deinen ersten Schritt bei einem IT-Beratungsunternehmen als Trainee, Support-Mitarbeiter oder Junior Consultant bewerben. Solltest du zum Beispiel bereits über Erfahrungen im Bereich Datenbanken und SQL verfügen, so kannst du dich natürlich ebenfalls für ein SAP-Projekt als Nicht-SAP-Profi bewerben. Viele SAP-Projekte erfordern Kenntnisse ausserhalb der SAP-Welt.

Arbeitsmöglichkeiten und Zukunftsaussichten

Da die Unternehmen weltweit ungebremst von der globalen Wirtschaft zur Digitalisierung als auch Optimierung ihrer Prozesse angetrieben werden, gewinnt der Einsatz entsprechender komplexer Softwaremodule ebenfalls an Bedeutung. Diese speziellen Softwarepakete können jedoch in der Regel nicht von unternehmensinternen IT-Teams implementiert und konfiguriert werden. Daher haben neben IT-Berater*innen insbesondere SAP-Berater*innen exzellente Berufsaussichten. So verwundert es kaum, dass eine hohe Nachfrage den Bewerber*innen vielfältige Jobangebote und ein ansehnliches Gehalt bescheren.

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