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Bewerbung per Post schicken – macht das heute noch Sinn?

Heutzutage ist es völlig normal, seine Bewerbung per Mail zu schicken – vor zehn Jahren sah das aber noch anders aus. Es gehörte sich, das Bewerbungsschreiben entweder per Hand auf Papier oder ausgedruckt, zusammen mit dem Lebenslauf und den Zeugnissen und Diplomen als Bewerbungsmappe per Post zu schicken. Heute nehmen viele Unternehmen Bewerbungen auf dem Postweg gar nicht mehr an. Gibt es trotzdem noch einen Grund für die schriftliche Bewerbung per Post?

leeres bewerbungsschreiben mit tintenfüller

Was sind die Vor-und Nachteile einer Bewerbung per Post?

Auf der einen Seite ist die Bewerbung per E-Mail sehr schnell gemacht und günstig. Innert kürzester Zeit hat kann man eine grosse Anzahl an Bewerbungen verschicken – ohne einen Franken Porto bezahlen zu müssen. Auf der anderen Seite wirkt die Bewerbung per Mail unsorgfältiger als per Post – weil der elektronische Weg weniger verbindlich erscheint. Zudem meint Oliver Flüeler, Mediensprecher der Post, dass Mailbewerber häufig ihre Kontaktdaten vergessen würden. «Die Bewerbungsunterlagen sind die persönliche Visitenkarte. Ist der erste Eindruck durch solche Fehler getrübt, sinken die Chancen, die Stelle zu erhalten», so Flüeler.

Die Bewerbungsunterlagen sind die persönliche Visitenkarte.

Oliver Flüeler, Mediensprecher Post

Aber auch Personalverantwortliche sind nicht immer von elektronischen Bewerbungen begeistert. In einem Stelleninserat vom Autocenter Safenwil wird darauf hingewiesen, die Bewerbung auf dem Postweg zuzustellen. Melanie Achini, Personalfachfrau vom Autocenter Safenwil, erklärt: «Oft enthalten die Bewerbungen per Mail zu viele Dateien im Anhang, weshalb die elektronische Bewerbungsmappe zu gross und unübersichtlich wird. Ohne Bewerbermanagement-Tool ist die Durchsicht aufwändiger, als ein Couvert von der Post zu öffnen.»

stelleninserat als autoverkäufer im autohaus safenwil

 

Ohne Bewerbermanagement-Tool ist die Durchsicht aufwändiger, als ein Couvert von der Post zu öffnen.

Melanie Achini, Personalfachfrau Autocenter Safenwil

Physische Bewerbung nicht für alle Unternehmen, Berufe und Branchen geeignet

Dementsprechend kann man mit seiner physischen Bewerbung einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, als das elektronisch der Fall ist – vor allem heutzutage, wo man einer der wenigen sein wird, der sich auf diesem Weg bewirbt. Vorausgesetzt natürlich, das Unternehmen akzeptiert Bewerbungen per E-Mail und per Post.

Dennoch gilt das nicht für alle Branchen, Berufe oder Unternehmen. Sich bei einer IT-Firma per Post zu bewerben, macht beispielsweise wenig Sinn. Wenn sich hingegen das Unternehmen von der Kultur und vom Beruf her eignet, um eine Bewerbung per Post zu schicken, kann sich das lohnen. Das können kleine Unternehmen sein, die eher familiär und traditionell eingestellt sind. Oder Berufe, in denen Genauigkeit grossgeschrieben wird, beispielsweise als Uhrmacher oder Controller, wie dieses Beispiel der Stadt Zürich zeigt.

stelleninserat als controller der stadt zürich

Aufbau einer Bewerbungsmappe für die Bewerbung per Post

Als Mappe für deine physische Bewerbung ist die zweiseitige Variante mit Klemmhefter bei Personalern am beliebtesten, da sie deine Bewerbung einfach herausnehmen können und eine schnelle Übersicht bekommen. Kleiner Tipp: Verwende als Mappenfarbe die Farbe des Logos des Unternehmens. Dein Bewerbungsschreiben liegt entweder auf der Mappe oder wird mit angeheftet. Nach dem Anschreiben folgen: ein optionales Deckblatt, dein Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und Diplome und Zertifikate.

Und wenn du ausserdem noch hochwertiges Papier benutzt, hinterlässt du nachhaltig einen spürbaren Eindruck, wenn der Personaler deine Bewerbungsmappe in den Händen hält.

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