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Ist Remote Work das Richtige für mich?

Arbeiten aus dem Lieblingscafé, einem hippen Coworking Space oder gleich da, wo andere Urlaub machen. Und dann am besten, wann immer du möchtest. Die remote Arbeit macht es möglich und ist, insbesondere pandemiebedingt, voll im Trend.
Aber Achtung, so vielversprechend sie auch klingen mag, die ortsunabhängige Arbeit verlangt einiges an wichtigen Eigenschaften und eignet sich keinesfalls für jeden Arbeitstypus. Was du für die remote Arbeit mitbringen solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Ein Gastbeitrag von Natalie Ediger von Cleverclip

Remote work – das solltest du mitbringen

Wenn du dich für Remote work interessierst bzw. dir ein Job in Remote work angeboten wird, solltest du im Vorhinein abklären, ob du folgende Dinge mitbringst.

Bist du diszipliniert?

Die remote Arbeit verlangt viel Eigenmotivation und Selbstständigkeit. Die Stunden einfach absitzen und so zu tun, als wäre man “busy” funktioniert nicht. Dein Chef sieht nicht dich, sondern nur deine Resultate. Auch wenn du ein Zeiterfassungstool verwendest, um deine geleisteten Stunden zu dokumentieren, zählt letztendlich dein Outcome. Klingt einfacher, als es ist. Denn die remote Arbeit geht mit extrem viel Ablenkung einher. Der Kühlschrank daheim schreit regelrecht nach dir, die Couch sah noch nie so bequem aus und im Café stösst du immer auf einen guten Bekannten.
Also, sei ehrlich zu dir selbst. Bist du in der Lage die Arbeit zu priorisieren? Kannst du pflichtbewusst der Arbeit nachgehen, ohne dass eine Führungskraft dich motivieren oder dir gar über die Schulter blicken muss? Kannst du deine privaten Interessen trotz externer Einflüsse zurückstellen?

Fühlst du dich alleine und ohne Kollegen wohl?

Bei der remote Arbeit kann man sich schnell einsam und isoliert fühlen, denn der tägliche persönliche Kontakt zum Team fehlt natürlich. Dies fällt insbesondere extrovertierten Personen oft schwer. Natürlich hängt dieser Punkt auch stark von der Unternehmenskultur innerhalb der Firma ab. Gerade viele jüngere Startups haben eine starke remote Company Culture etabliert mit regelmässigen online Hangouts, gemeinsamen Kaffeepausen und Team-Retreats. Dennoch kann man dies nicht mit regelmässigen Face-to Face Kontakten im Büro vergleichen. Brauchst du den täglichen direkten Kontakt zu anderen Mitarbeitenden, um dich im Job wohlzufühlen? Falls ja, überleg es dir nochmal mit der remote Arbeit.

Bist du organisiert?

Dir fällt es schwer Ordnung zu halten? Terminkalender sind nichts für dich? Dein Arbeitstisch geht unter all den Papieren unter? Nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche remote Arbeit. Die remote Arbeit verlangt einen klar strukturierten Arbeitsprozess, bei dem unterschiedliche Aufgaben von allen Seiten schnell bearbeitet werden können. Neben deiner ohnehin schon langen To-do Liste kommen oft, insbesondere aufgrund des eventuellen Zeitunterschieds, kurzfristige Anfragen auf dich zu. Das kann schon schnell im Chaos enden, insbesondere wenn du nicht persönlich mit deinen Teammitgliedern sprechen kannst. Es ist also wichtig, eine strukturierte To-Do Liste mit Prioritäten zu erstellen und stets einen detaillierten Überblick zu bewahren.

Bist du ein guter Kommunikator?

Bei der remote Arbeit läuft die Kommunikation meist schriftlich und asynchron ab. Die Mimik, Gestik und Tonalität der Stimme, wie in einem persönlichen Gespräch, fallen weg. Es kann deswegen zu vielen Missverständnissen kommen. Idealerweise solltest du dich also präzise und klar ausdrücken können.
Bist du eher wortkarg oder schreibst am liebsten erst eine Woche später zurück? Dann eignet sich die persönliche Kommunikation im Büro eher für dich.

Kannst du auch mal “nein” sagen?

Von überall und zu jeder Zeit arbeiten zu dürfen, heisst im schlimmsten Fall, dass du auch wirklich von überall und zu jeder Zeit arbeiten kannst. Privater Alltag und Arbeitsleben laufen oft am selben Ort ab, den Laptop hat man überall dabei und auf Grund von unterschiedlichen Zeitzonen wird zu jeder Zeit gearbeitet. Wenn die Arbeit mal nicht fertig wird, wird sie gerne auf das Wochenende geschoben, statt einer Mittagspause ausser Haus mit den Kollegen macht man sich schnell ein Sandwich, während parallel der Laptop weiterläuft. Bei der remote Arbeit summieren sich die Überstunden wirklich sehr schnell. Es ist also unabdingbar, sich selbst Grenzen setzen zu können und, auch wenn die Arbeit nicht komplett fertig ist (das wird sie nie sein, glaub mir), muss man am Ende des Tages einfach mal einen “Cut” machen und abschalten können. Ansonsten endet die selbstständige remote Arbeit schnell in einem “selbst + ständig”, ohne Privatleben und Erholungsphasen.

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Fazit

Unabhängig davon, wie paradiesisch die remote Arbeit klingt, es ist und bleibt trotzdem eine Arbeit mit wichtigen Verantwortungen. Falls du nicht gerade der Typ bist, der voller Eifer aus dem Bett springt und viel Disziplin an den Tag legt, könnte es dir schwerfallen, deinen Pflichten nachzukommen.
Nichtsdestotrotz, heisst die Liste natürlich auch nicht, dass du jeden Punkt bedingungslos erfüllen musst und ansonsten unter keinen Umständen im remote Office erfolgreich sein kannst. Niemand ist perfekt und vieles lässt sich selbstverständlich auch erlernen.
Wichtig ist, sich den Herausforderungen bewusst zu werden und darauf basierend mit den eigenen Schwächen zu arbeiten. Wie dir das gelingt, erfährst du schon bald in einem weiteren Artikel.

Cleverclip ist eine kreative Designagentur mit Sitz in Bern. Als führender Schweizer Erklärvideo-Anbieter und Profi im Bereich interaktive Projekte arbeitet Cleverclip sowohl mit jungen Start-ups, als auch mit renommierten Grossunternehmen. Seit der Gründung im Jahre 2011 ist Cleverclip  komplett remote aufgestellt und hat Talente aus der ganzen Welt und in unterschiedlichen Zeitzonen. Jeder im Team darf seine Zeit flexibel einteilen und übernimmt Verantwortung in seinem eigenen Bereich.

 

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