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Home Office: die 10 grössten Herausforderungen

Obwohl das Arbeiten im Home Office eine grössere Flexibilität ermöglicht und das Berufs- und Privatleben besser miteinander vereint, birgt es für Mitarbeitende auch Schwierigkeiten. Folgend die 10 grössten Herausforderungen im Home Office und Tipps, wie du dagegen ankämpfen kannst.

1. Isolation im Home Office

Mitarbeitende, die zum ersten Mal im Home Office sind, fühlen sich am häufigsten isoliert. Nach den ersten Tagen voller Aufregung stellt sich bald die Stille ein, und man kann sich plötzlich ganz alleine fühlen. Diese Isolation kann zwar zu einer Produktivitätssteigerung führen, ist aber manchmal schwer zu bewältigen. Und Meetings mit Zoom oder am Telefon können nur teilweise gegen Einsamkeit helfen. Dieses Gefühlt der Einsamkeit schwindet jedoch häufig mit der Zeit und wenn das Home Office nur an ein oder zwei Tagen in der Woche stattfindet, wird die Ruhe bei der Arbeit für viele dann sogar als angenehm betrachtet. Um nicht alleine zu sein, kann man z.B. Freunde zum Mittagessen treffen.

2. Fehlende Motivation

Mit der Isolation kommt auch häufig eine Demotivation bei den Mitarbeitenden im Home Office auf. Um da wieder herauszukommen, muss man als erstes seinen natürlichen Rhythmus finden. So bevorzugen es einige, früh aufzustehen und früh mit der Arbeit fertig zu werden und andere lassen sich morgens Zeit und beenden ihren Arbeitstag erst um 19:00 oder 20:00 Uhr. Wenn wegen der Eintönigkeit die Motivation fehlt, dann solltest du unbedingt für Abwechslung sorgen, indem du mal deinen Kaffee auf dem Balkon geniesst oder jemanden anrufst. Das ist kein Problem! Kurze Pausen können einen Arbeitstag aufheitern und ermöglichen es oft, die Motivation zurückzugewinnen.

3. Fehlende Konzentration

Für diejenigen, die zu Hause und nicht in einem Coworking-Space arbeiten, kann die fehlende Konzentration eine echte Herausforderung darstellen. Die Versuchung, joggen zu gehen, durch die Stadt zu fahren oder einfach nur zu entspannen, kann gross sein. Vor allem, wenn das Wetter draussen schön ist. Um dies zu vermeiden, ist es am besten, sich selbst einen vordefinierten Rahmen zu setzen. Idealerweise sollte ein Raum in der Wohnung in ein kleines Büro umgewandelt werden und feste Arbeitszeiten definiert werden. Dies hilft, zwischen Privat- und Berufsleben abzugrenzen und produktiv zu bleiben, während man von zu Hause aus arbeitet.

4. Verlängerte Arbeitszeiten 

Oftmals als Hauptproblem vom Home Office angesehen, können Überstunden zur Regel werden, wenn man nicht darauf achtet. Flexibilität und Autonomie haben seine Vorteile, können aber auch gefährlich sein. Der Computer und das Smartphone stehen jederzeit zur Verfügung, so dass es verlockend ist, ständig die E-Mails zu überprüfen und dem Chef antworten zu wollen, wenn er sich nach dem Stand eines Projekts erkundigt. Um nicht in diese Falle zu tappen und abends oder am Wochenende lange zu arbeiten, solltest du daran denken, dass die Arbeitszeit im Home Office die gleiche ist, wie wenn du ins Büro gehst. Nicht mehr und nicht weniger. Lege regelmässige Arbeitszeiten fest und achte darauf, dass du dich daranhältst.

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5. Die Gefahr, etwas zu verpassen

Wenn Mitarbeitende im Home Office arbeiten, können sie sich manchmal von Unternehmen distanziert fühlen und das Gefühl haben, wichtige Momente zu verpassen. Diese Distanz kann sich auch psychologisch auswirken und zu dem Gefühl führen, Aufstiegsmöglichkeiten zu verpassen. Aber Home Office bedeutet nicht, dass du bei eventuellen Beförderungen vergessen wirst. Zögere nicht, das mit deinem direkten Vorgesetzten zu besprechen, wenn du der Meinung bist, dass du eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung verdient hast.

6. Erhöhter Druck bei der Heimarbeit

Im Home Office produktiv sein, familiären Verpflichtungen nachgehen, die Verbindung zu den Kollegen aufrechterhalten und dabei eine Abgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben machen – all dies kann Mitarbeitende unter Druck setzen. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, die Tage im Home Office gut vorzubereiten. Dazu gehört eine Liste der zu erfüllenden Aufgaben und viel Disziplin. Lass dir ein paar Wochen Zeit, bis du dich zurechtfinden wirst und endlich die Vorteile der neuen Arbeitsorganisation voll ausschöpfen kannst. Einfach geduldig bleiben, der Druck wird irgendwann nachlassen.

7. Rechtfertigungen

Für manche Leute, z.B. Kollegen oder der eigene Familienkreis, die Home Office nicht gewohnt sind oder nicht nutzen können, gleicht Home Office noch zu oft einem versteckten Urlaub. Für die Mitarbeitenden, die ihre Tage mit der Arbeit zu Hause verbringen, können Kommentare wie «Arbeitest du wirklich?» oder «Ich bin sicher, dass du an sonnigen Tagen ins Schwimmbad gehst» auf Dauer eine Belastung sein. Die beste Abhilfe besteht darin, zu erklären, dass Home Office häufig eine höhere Produktivität bringt als das Arbeiten im Büro.

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8. Kompliziertere Aufsicht

Wenn du von zu Hause aus arbeitest, ist dein Chef logischweise nicht anwesend, um Kommentare abzugeben. Auch wenn Sitzungen aus der Ferne organisiert werden können und der Austausch per E-Mail stattfinden kann, haben Arbeitnehmende manchmal den Eindruck, dass die Aufsicht durch den Arbeitgeber komplizierter ist. Dieser Mangel an direktem Feedback kann schwierig zu handhaben sein. Und es stellen sich immer wieder die gleichen Fragen: «Ist mein Chef immer mit meiner Arbeit zufrieden?», «Wird meine Motivation wahrgenommen?», «Merken die Leute, dass ich effizient bin?» usw. Um diese Fragen zu beantworten, ist es ratsam, eine wöchentliche Besprechung mit deinem Chef zu vereinbaren, um regelmässiges Feedback zu erhalten. So kannst du diese Zweifel beseitigen.

9. Zu viel Disziplin im Home Office

Um sicherzustellen, dass sie nicht weniger produktiv sind und damit das Unternehmen zufrieden ist, neigen manche Mitarbeitende dazu, es im Home Office zu übertreiben. Auch wenn man es leicht vergisst, du hast das Recht, Pausen zu machen, um einen Kaffee zu geniessen oder dich einfach ein paar Minuten zu entspannen. Es ist eine Sache, sich an den Arbeitsplan zu halten und eine ganz andere, ein Roboter zu werden. Bei der ganzen Disziplin bei der Arbeit im Home Office gehört es dazu, auch ab und zu einfach mal durchzuatmen. Und letztendlich ermöglicht dir eine kurze Pause effizienter für den Rest des Tages zu sein.

10. Sich im Kreis drehen

Das Home Office kann manchmal den Eindruck erwecken, sich im Kreis zu drehen. Einige Mitarbeitende möchten und können nicht immer in ihren eigenen vier Wänden arbeiten. Wenn das bei dir der Fall ist, zögere nicht, dich für einen Coworking Space in der Nähe einzuschreiben. Diese neue Arbeitsweise entspricht einer steigenden Nachfrage von Arbeitnehmern, die lieber aus dem Haus gehen, um produktiver zu sein. Darüber hinaus können manchmal die Kosten für die Miete eines Büros in einem Coworking Space vom Arbeitgeber übernommen werden.

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