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Was du über Überstunden wissen solltest

Dein Arbeitgeber verpflichtet dich, Überstunden zu leisten? Darf er das überhaupt und was gilt es bei Überstunden zu beachten? Wir haben die Antworten für dich.

Gibt es eine Verpflichtung zu Überstunden?

Zu Überstunden kommt es immer dann, wenn deine vertraglich festgelegte Arbeitszeit überschritten wird. Die schlechte Nachricht gleich am Anfang: Ja, dein Arbeitgeber kann dich in der Schweiz dazu verpflichten, Überstunden zu leisten. Dazu müssen aber folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Überstunden müssen in der Firma notwendig sein ­– etwa aufgrund eines hohen Arbeitsvolumens.
  • Du darfst nicht geistig oder körperlich überfordert werden.
  • Die Überstunden müssen zumutbar sein, also nicht deinen wichtigen anderen Verpflichtungen (etwa zweiter Job oder Familie) in die Quere kommen
  • Es müssen die gesetzlichen Arbeits- und Ruhezeiten eingehalten werden.

Wie viele Überstunden sind möglich?

Grundsätzlich dürfen wöchentlich Überstunden bis zur gesetzlichen Höchstwochenarbeitszeit von 45 (etwa im Detailhandel, in der Industrie oder im Büro) bzw. 50 Stunden (in den meisten anderen Branchen) geleistet werden.

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Nach Überstunden kommt Überzeit

Wenn die wöchentliche Höchstarbeitszeit überschritten wird, kommt es zu so genannter Überzeit. Diese Überzeit darf nur bis zu einem gewissen Rahmen gemacht werden. Es dürfen täglich nicht mehr als 2 Stunden Überzeit anfallen und insgesamt darf die Überzeit bei wöchentlicher Höchstarbeitszeit von 45 Stunden jährlich nicht über 170 Stunden hinausgehen. Bei einer Wochenhöchstarbeitszeit von 50 Stunden ist bei 140 Stunden im Jahr Schluss. Die Überzeit muss auf alle Fälle mit 25% Überzeitzuschlag abgegolten werden (leider gibt es hier wieder eine Ausnahme: Bei Verkaufspersonal, Büropersonal und technischen Angestellten muss die Überzeit erst bei über 60 Stunden im Jahr ausbezahlt werden.).

Ausnahmefall für Lernende

Wenn du Lernender bist, dann darf deine tägliche Arbeitszeit 9 Stunden nicht überschreiten. Daher sind zusätzliche Überstunden nicht erlaubt.

Wie werden Überstunden vergütet?

Du kannst nicht einfach zu Überstunden verdonnert werden und dann nichts von deinem Arbeitgeber bekommen. Du musst für die geleisteten Überstunden zusätzliche Freizeit in mindestens derselben Dauer erhalten. Vielleicht bekommst du also im Job mal die Möglichkeit, etwas später zur Arbeit zu kommen oder dir einen halben oder ganzen Tag als Zeitausgleich für die geleisteten Überstunden zu nehmen.

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Wenn du Vorgesetzter bist bzw. eine Kadertätigkeit ausübst, ist es allerdings so, dass Überstunden oft erwartet und nicht extra vergütet werden. Dies muss jedoch vertraglich festgelegt werden. Dies geschieht oft deshalb, weil aufgrund des höheren Lohns (unbezahlte) Überstunden erwartet werden.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass dein Arbeitgeber die Überstunden ausbezahlt und dir dabei einen Zuschlag von mindestens 25% zum gewöhnlichen Lohn gewährt. Es kann jedoch auch mit dir im Vertrag vereinbart worden sein, dass du eine gewisse Anzahl an Überstunden leisten musst und diese nicht extra vergütet werden.

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