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Lebenslauf und Bewerbungsgespräch: was sich nach COVID-19 ändern wird

Die Corona-Krise bringt viele Veränderungen mit sich und es ist gut möglich, dass uns einige davon auch erhalten bleiben. Die aktuellen Homeoffice-Tätigkeiten und die verstärkten Hygienemassnahmen werden auch für die Zukunft eine Rolle spielen. Aber haben sich auch bestimmte Praktiken bei der Rekrutierung geändert? Hier eine kleine Analyse der Anforderungen an Lebensläufe und Vorstellungsgespräche.

Ein Gastbeitrag von www.cv.fr

Was bei Lebensläufen immer wichtiger wird

Die Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Epidemie hat in der Schweiz die Personalbeschaffung in vielen Bereichen wie Gastronomie, Kultur, Industrie und Tourismus stark beeinträchtigt. Viele Unternehmen konnten für längere Zeit keine Mitarbeitenden mehr einstellen. Daher wird jede Neueinstellung jetzt umso sorgfältiger geprüft. Unternehmen haben bei der Auswahl ihrer neuen Mitarbeitenden keinen Spielraum für Fehler. Nachfolgend einige der wichtigsten Trends in Bezug auf die Überprüfung von Lebensläufen und Fähigkeiten der Bewerbenden:

  • Nicht vollständige und unzureichend detaillierte Lebensläufe werden oft sofort aussortiert.
  • Die Erfahrungen und Zeugnisse werden genau überprüft. Achte also darauf, auf keinen Fall im Bewerbungsdossier zu schwindeln.
  • Es werden Referenzen bei den ehemaligen Arbeitgebern eingeholt, um deine beruflichen Fähigkeiten zu bestätigen.

Die Krise hat zweifelsohne zu einer Zunahme der Anforderungen im Bewerbungsprozess geführt. Ziel ist es, die richtigen Mitarbeitenden auszuwählen und durch passende Fachkräfte die aktuelle Krise zu überwinden. Um noch präzisier bei der Auswahl der richtigen Mitarbeitenden zu sein, werden Unternehmen in Zukunft vielleicht vermehrt auf Personalbeschaffungsfirmen zurückgreifen.

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Virtuelle Bewerbungsgespräche werden beliebter

Die Schweizer Regierung und die Europäische Union haben die Unternehmen zum Teil gezwungen, ihre Arbeitsprozesse zu ändern und die Mitarbeitenden vermehrt in die Heimarbeit zu schicken. In der Schweiz ist und war Homeoffice aufgrund von BAG-Verpflichtungen sogar teilweise verpflichtend. Auch die Vorstellungsgespräche folgen dem Online-Trend und werden häufiger per Videokonferenz geführt. Der Trend zu Online-Bewerbungsgesprächen wird auch über die Krise hinaus weitergehen. Das bringt eine Zeitersparnis, weil die Anreisezeit wegfällt. Es könnte in Zukunft also sein, dass die ersten Runden der Bewerbungsgespräche virtuell gestaltet werden, ein letztes Gespräch vor der Einstellung findet aber oft direkt vor Ort statt.

Bewerbungsvideos werden wichtiger

Immer mehr Unternehmen wünschen sich von den Bewerbenden ein kurzes Bewerbungsvideo. Dabei handelt es sich um ein kurzes Video, in dem der/die Bewerbende seine Erfahrung und Skills sowie die Beweggründe für einen Einstieg in das Unternehmen präsentiert.

Tipps für ein gutes Bewerbungsvideo

Aber wie macht man ein gutes Bewerbungsvideo? Zunächst einmal ist es wichtig, sich vor dem Aufnehmen eine kurze Storyline zu überlegen. So kannst du das Video an einem Stück aufnehmen und musst nachher nicht noch schneiden. Das Format sollte kurz sein, empfehlenswert sind zwei bis maximal fünf Minuten. Erzähle dabei nicht deine ganze Lebensgeschichte, sondern fasse deinen Background und deine Erfahrungen kurz zusammen. Gehe auch kurz darauf ein, was deine Erwartungen sind und warum du dich so sehr für diese Stelle interessierst bzw. warum du dich als der/die geeignete Kandidat/in siehst. Bevor du das Video machst, solltest du deine kurze Selbstpräsentation üben, beispielsweise vor dem Spiegel. Verwende für das Video einen Selfie-Stick oder noch besser, bitte jemanden aus deinem Umfeld, das Video für dich zu machen.

Durch ein Bewerbungsvideo stellst du unter Beweis, dass du dich besonders für die Stelle interessierst. Ausserdem zeigt es den Personaler*innen beispielsweise auf, wie motiviert du bist, inwieweit du neue Technologien beherrschst und wie gut du öffentlichen sprechen kannst.

So bereitest du dich auf ein Videointerview vor Mehr Erfahren

Erweitertes Testen von Fähigkeiten und Persönlichkeitstests

Aufgrund der aktuellen Krise werden die Erfahrung und das Know-how, aber auch die Soft Skills der Bewerbungen noch genauer überprüft, um das Risiko, unpassende Personen einzustellen, zu minimieren. Daher greifen Unternehmen vermehrt auf erweiterte Tests oder spezifische Persönlichkeitstests zurück.

Mit diesen Kompetenz- oder Persönlichkeitstests soll festgestellt werden, ob Kandidat*innen zum Unternehmen passen und die notwendigen Skills mitbringen. So soll die Rentabilität von Unternehmen verbessert werden und sich das Team besser auf die Veränderungen in Verbindung mit der Pandemie anpassen können. Diese Krise hat die Unternehmen vielfach gezwungen, sich anzupassen, neue Arbeitsprozesse einzuführen oder auch ihre Produkte und Dienstleistungen zu verändern.

Selbständigkeit und Organisationstalent besonders wichtige Fähigkeiten

Zu den gefragtesten Skills in Krisen- und Homeoffice-Zeiten zählt Selbstständigkeit und die Fähigkeit, seine Arbeit gut zu organisieren. Da einige Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, weil sie genau damit nicht zurechtkommen, suchen Unternehmen nach engagierten Mitarbeitenden, die diese Skills mitbringen und so für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sind. Talente der Zukunft sollten bereit sein, auch im Homeoffice hart zu arbeiten, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

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