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10 legitime Schwächen im Vorstellungsgespräch

Vielfach kommt es beim Bewerbungsgespräch zur berüchtigten Frage «Was sind Ihre Schwächen». Damit du darauf vorbereitet bist, hier eine Liste mit zehn Fehlern bzw. Schwächen, die du in einem Vorstellungsgespräch zugeben kannst, ohne gleich die Chance auf den Job zu verlieren.

1. Ich kann eigensinnig sein.

Eigensinnigkeit wird manchmal als Schwäche angesehen, aber im Job kann sich diese auch als nützlich erweisen. Eigensinnige Menschen neigen nämlich oft dazu, nicht aufzugeben, wenn sie auf ein Hindernis stossen. Das wird von Arbeitgebern sehr geschätzt, denn sie wissen, dass du bis zum Schluss kämpfen wirst, um dich den Herausforderungen zu stellen. Wenn dir das Wort „Eigensinnigkeit“ nicht so gut gefällt, kannst du auch sagen, dass auch gerne mal deinen eigenen Weg gehst.

2. Manchmal bin ich sehr temperamentvoll.

Auf den ersten Blick kann eine Person, die ein starkes Temperament hat, ein Unternehmen abschrecken. In der Realität sind viele Personalverantwortliche von solchen Profilen angetan, da sie einen echten Mehrwert darstellen können. Am besten ist es, wenn du angibst, warum du ein starkes Temperament hast. Du kannst etwa sagen, dass du gerne deine Meinungen und Gefühle äusserst. Oder dass du bei Problemen nicht zögerst, deine Meinung zu sagen, auch wenn es anderen nicht passt. Dies ist oft ein guter Weg, um den Alltag im Unternehmen zu verbessern.

3. Ich bin etwas zurückhaltend.

Schüchternheit sollte nur bei einer Stelle erwähnt werden, die keine direkte Interaktion mit Kunden oder Dienstleistern erfordert. Wenn du dich für eine Stelle bewirbst, bei der du eher selbstständig arbeiten musst, kannst du ohne weiteres gestehen, dass du von Natur aus eher introvertiert oder zurückhaltend bist. Du kannst dabei ergänzen, dass du dafür sehr gut zuhören kannst oder kein Problem damit hast, dich an unterschiedliche Arbeitsumgebungen anzupassen, und so aus der Schwäche wiederum eine Stärke für die Bewerbung zu machen.

4. Ich habe nicht immer genug Selbstvertrauen.

Die erste gute Nachricht: Wenn du nicht genug Selbstvertrauen hast, solltest du wissen, dass es auch anderen so geht. Diese Bescheidenheit kann sich auch zu einem Vorteil gestalten. Wahrscheinlich wird es dir daher ein Anliegen sein, deine Leistungen unter Beweis zu stellen, um aufzuzeigen, dass du den dir anvertrauten Aufgaben gewachsen bist. Wenn du dich für eine Stelle als Führungskraft oder Teamleiter*in oder eine Funktion, bei der du viel in der Öffentlichkeit stehst, bewirbst, solltest du diese Eigenschaft jedoch nicht erwähnen.

5. Ich kann sensibel sein.

Sensibilität ist vor allem eine Frage der Dosierung. Wenn es bedeutet, dass du die kleinste Bemerkung deines oder deiner Vorgesetzten nicht ertragen kannst, wird das im Arbeitsalltag natürlich viele Probleme bereiten. Sensibilität kann aber auch heissen, dass du es spürst, wenn im Team etwas nicht in Ordnung ist und dass du für die Mitarbeitenden da bist, wenn sie Probleme haben. Das gehört zu den Soft Skills, die sehr von Arbeitgeber geschätzt werden.

6. Ich rede vielleicht ein bisschen viel.

Du plauderst sehr gerne? Keine Sorge, das ist nicht wirklich eine Schwäche für die Bewerbung, vor allem wenn du deine Aufgaben gut erledigst. Es zeugt vielmehr von einer ausgeprägten Sozialkompetenz und oft auch von einer guten Fähigkeit, sich in ein Team einzufügen. Wenn du diese Eigenschaft als Schwäche im Vorstellungsgespräch erwähnst, solltest du auch darauf hinweisen, dass du auch sehr gut zuhören kannst.

7. Ich habe gerne alles unter Kontrolle.

Personalverantwortliche wissen, dass jemand, der gerne alles unter Kontrolle hat, sehr gut für das Treffen von Entscheidungen ist und oft das Ding zu einer Führungspersönlichkeit hat. Denn oft neigt eine solche Persönlichkeit dazu, auf die kleinsten Details zu achten, damit die geleistete Arbeit von bestmöglicher Qualität ist. Füge jedoch auch hinzu, dass du auch anderen vertraust und natürlich auch die Meinung anderer akzeptierst. Denn wie bei jeder Schwäche solltest du aufzeigen, dass du auch bereit bist, daran zu arbeiten und dass die Schwäche auch eine Stärke sein kann.

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8. Ich bin manchmal etwas nervös.

Ein nervöser Mensch neigt dazu, sich optimal vorzubereiten, wenn er/sie eine Präsentation in der Öffentlichkeit oder vor Kund*innen machen muss. Diese Person wird also ihre Rede sorgfältig planen und sie so oft wie möglich üben. Auch bei der Durchführung eines Projekts sollte sie an alle möglichen Probleme denken. Natürlich kann zu viel Nervosität und Angst schlecht sein, aber wenn sie sich im Rahmen hält, kann sie durchaus bei der Frage nach Schwächen im Bewerbungsgespräch genannt werden.

9. Ich zweifle ab und zu etwas.

Wenn du misstrauisch bist oder an anderen Meinungen zweifelst, bedeutet das, dass du nichts dem Zufall überlässt und dir lieber deine eigene Meinung bildest, als dich von vorgefertigten oder falschen Ideen lenken zu lassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass du dich gegen alles Neue sträubst, sondern einfach nur, dass du dir gerne ein eigenes Urteil bildest und dir bei neuen Ideen immer auch Gedanken machst, wie sinnvoll diese sind und ob sie durchführbar sind.

10. Ich bin ein ungeduldiger Mensch.

Geduld gehört nicht zu deinen Stärken? Stehe im Vorstellungsgespräch dazu, denn wenn dir das Warten schwerfällt, bedeutet das auch, dass du deine Ziele schnell erreichen möchtest. Du legst also besonderen Wert auf Fristen, die deiner Meinung nach eingehalten werden müssen. Ein perfektes Beispiel für eine Schwäche, die sich im beruflichen Umfeld auch als Stärke erweisen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Fehler und Schwächen gibt, die weniger problematisch sind als andere, wenn man sich um einen Job bewirbt. Wichtig ist, bei deinen Schwächen zu betonen, dass du bereit bist, daran zu arbeiten und aufzeigst, dass diese Schwächen unter Umständen zu Stärken gemacht werden können.

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