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10 Tipps für die berufliche Umorientierung über 50

Wenn du über 50 bist und den Beruf wechseln möchtest, um einen neuen Sinn im Job zu finden oder einfach um Abwechslung im Leben zu haben, dann ist das durchaus möglich. Bevor du jedoch mit diesem grossen Projekt startest, solltest du dir genaue Gedanken über deine Motivation und deine Prioritäten machen. Diese 10 Tipps helfen dir dabei weiter.

1. Bilanz über die eigenen Kompetenzen machen

Eine berufliche Umorientierung nach dem 50. Lebensjahr erfordert ein methodisches Vorgehen. Der erste Schritt besteht darin, dieses Vorhaben genau zu planen und die genauen Ziele zu definieren. Dies kannst du selbst oder gemeinsam mit einem Coach machen. Diese Selbstreflexion, die nicht nur berufliche, sondern auch persönliche Kompetenzen umfasst, soll dir helfen, wichtige Fragen zu beantworten. Was sind deine Werte und Leidenschaften? Welche Berufe entsprechen deinen Wünschen? Welche Zugeständnisse kannst du machen? Was möchtest du im Vergleich zu deinem derzeitigen Beruf ändern? Welchen Arbeitsrhythmus wünschst du dir? Das Ziel dieser Bilanz ist es, klare und präzise Kriterien und Ziele aufzustellen, bevor du weitere Schritte deiner beruflichen Umorientierung planst.

2. Den Schritt zu einer tiefgreifenden Veränderung wagen

Die Überwindung der Angst vor tiefgreifenden Veränderungen ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg einer beruflichen Umschulung. Wenn bei deiner Planung eines Berufswechsels Stress und Angst bei dir aufkommen, dann bitte deine Freund:innen, Kolleg:innen oder Familienmitglieder um Unterstützung. Dein Alter solltest du zudem als Vorteil ansehen. Über 50 ist man reifer, erfahrener, verfügt über wichtige berufliche und persönliche Kompetenzen und vor allem über ein breites Know-how, das auch für den zukünftigen Beruf genutzt werden kann.

3. An Weiterbildungen denken

Wenn du deinen Beruf wechseln möchtest, insbesondere wenn du dich für eine andere Branche entscheidest, braucht es in vielen Fällen eine Weiterbildung, um die erforderlichen Skills zu erwerben. Wenn du keine Zeit oder Lust auf eine lange Universitätsausbildung hast, gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Ausbildungswegen: Online-Kurse, Abendkurse oder Tageskurse. Informiere dich genau, um die für dich passende Ausbildung zu finden.

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4. Die Chancen auf dem Markt erkennen

Es ist gut, den Beruf zu wechseln, aber noch besser ist es, sich für eine Branche zu entscheiden, die im Wachstum begriffen ist. Es gibt viele Bereiche, in denen derzeit vermehrt neue Mitarbeitende eingestellt werden: IT, Handel und Vertrieb, Tourismus, Gastronomie, Hotellerie, Pflege und Personalwesen. Auch Mitarbeitende im Bauwesen sind sehr gefragt. Natürlich kannst du dich auch für andere Branchen entscheiden. Wichtig ist, dass du dich für einen Bereich wählst, der dir Spass machst und in dem du talentiert bist.

5. Sich mit der Realität des Berufs auseinandersetzen

Eine Umschulung nach dem 50. Lebensjahr zu beginnen, ohne den angestrebten Beruf getestet zu haben, ist vielleicht etwas riskant. Es besteht das Risiko, einen Beruf zu idealisieren und nach dem Ausprobieren enttäuscht zu werden. Daher ist es am besten, ein paar Tage oder Wochen in den Beruf einzutauchen, bevor du mit der Umschulung beginnst. So kannst du die Realität des Berufs kennen lernen und seine positiven, aber auch seine negativen Seiten entdecken.

6. Geduldig und ausdauernd sein

Wie jede grössere Veränderung ist auch eine berufliche Neuorientierung ein Prozess, der Zeit braucht und mit Hindernissen verbunden sein kann. Vielleicht zweifelst du ab und zu an deinem Vorhaben. Lass dich dadurch nicht durcheinanderbringen und übe dich in Geduld. Um dein Ziel zu erreichen, braucht es Zeit und eine gute Portion Ausdauer.

7. Bereit sein, Opfer zu bringen

Für eine Umschulung und einen Job, den man schon immer haben wollte, muss man manchmal gewisse Opfer bringen. Das kann auch auf den Lohn zutreffen. Wenn du einen neuen Beruf beginnst, fängst du vielleicht wieder auf der unteren Gehaltsskala an. Oder du findest einen Job, der dir wirklich Spass macht, aber dafür hast du einen besonders langen Arbeitsweg und musst täglich pendeln? Wenn du bereit bist, diese Opfer zu bringen, ist das ein weitere Hinweis darauf, dass du wirklich bereit bist, beruflich völlig neue Wege zu gehen.

8. Das Netzwerk nutzen

Wenn du über 50 Jahre alt bist, verfügst du wahrscheinlich über ein solides berufliches Netzwerk. Auch bei einem kompletten Branchenwechsel kannst du von deinen ehemaligen Kolleg:innen und Vorgesetzten, die du im Laufe deiner Karriere kennengelernt hast, profitieren. Informiere dein Umfeld über dein Vorhaben und bitte es um Rat und Tipps. Dein Netzwerk kann dir neue Wege eröffnen, vielleicht kennt ja jemand in deinem Umfeld ein Unternehmen, das eventuell eine Stelle für dich hat.

9. Die Möglichkeit der Selbständigkeit in Betracht ziehen

Du hast eine Bilanz deiner Kompetenzen gemacht und stellst fest, dass du dich eigentlich selbstständig machen möchtest? Auch wenn das am Anfang vielleicht Stress und Unsicherheiten auslöst, solltest du diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Arbeitnehmende über 50 beispielsweise für eine Karriere als Coach entscheiden. Denke an die Risiken und Chancen einer Selbstständigkeit und kläre für dich persönlich ab, ob die Vorteile oder Nachteile überwiegen.

10. Zwischenbilanz ziehen

Es ist nun schon ein Jahr her, dass du deinen Umschulungsprozess begonnen hast? Dann ist dies ein guter Zeitpunkt, um in den Rückspiegel zu schauen und eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Konntest du dich so entwickeln, wie du es wolltest? Bist du dir jetzt sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast? Oder hast du immer noch Zweifel? Diese erste Bewertung kann dir helfen, alle diese Fragen zu beantworten.

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