Die BLS als Arbeitgeberin – gutes Arbeitsklima und Unkompliziertheit

Bei meinen Ausflügen in den Kanton Bern ist mir im Zug und im Schiff aufgefallen, dass die Mitarbeitenden der BLS ständig sehr freundlich und hilfsbereit sind. Das ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass das Berner Verkehrsunternehmen als besonders gute Arbeitgeberin gilt. Weil dich vielleicht eine Mitarbeit bei der BLS interessiert, hat mir Corinne Moser, HR-Spezialistin bei der BLS, Insights über die BLS als Arbeitgeberin gegeben.

Mathias Steger: Wer ist die BLS genau?

Die BLS AG ist ein Betrieb mit über 3’000 Mitarbeitenden. Sie ist mehr als nur ein Bahnunternehmen. Sie ist auch Schifffahrtsgesellschaft, Immobilienfirma, Güterbahn, Busunternehmen und transportiert Autos sicher durch den Lötschberg und den Simplon. Die BLS ist also eine in der Region Bern stark verankerte Mobilitätsanbieterin mit einer topmodernen Flotte, innovativen Vertriebssystemen und einer riesigen Vielfalt interessanter Berufe.

Was sind die wichtigsten Berufe und offenen Stellen bei der BLS?

Wir beschäftigen besonders viele Lokführerinnen und Lokführer. Das ist ein sehr gefragter Beruf bei uns, wobei wir auch selber Personal für den Führerstand ausbilden. Dazu kommen noch die Reisebegleiter/innen. Ausserdem suchen wir in vielen technischen und handwerklichen Berufen immer wieder Verstärkung. Gefragt sind etwa Polymechaniker/innen oder Automatiker/innen. Aber auch direkt bei der Infrastruktur haben wir Bedarf an neuem Personal und so suchen wir immer wieder Gleisbauer/innen oder Elektriker/innen. Ausserdem haben wir auch sehr spannende Aufgaben für IT-Experten.

Wo sind die Mitarbeitenden der BLS überall tätig?

Der Hauptsitz befindet sich in Bern. Wir haben aber auch Werkstätten, etwa in Spiez, Bönigen oder Oberburg und zusätzlich verschiedene Depots für unser Zug- und Lokpersonal. Die Mitarbeitenden im Zug fahren über den Kanton Bern hinaus, etwa nach Luzern, Neuenburg, ins Wallis oder ins italienische Domodossola.

Die BLS erhält immer wieder Auszeichnungen als Arbeitgeberin, wie vor kurzem den Award als «Best Recruiter». Wie gelingt Ihnen das?

Es ist uns sehr wichtig, den Bewerbungsprozess aus den Augen der Bewerbenden zu sehen und den Bewerbenden aufzuzeigen, was eine Tätigkeit bei der BLS für sie bedeuten könnte. Wir versuchen im Rahmen der Arbeitgeber-Positionierung den Bewerbenden nahezubringen, was ihnen eine Anstellung bei der BLS alles bringt. Unser Bewerbungsprozess zeichnet sich ausserdem durch einige Besonderheiten aus.

Was sind diese Besonderheiten?

Unser Bewerbungsprozess ist sehr menschlich gestaltet. So etwa beinhaltet jedes Stelleninserat eine Ansprechperson mit Foto und wir geben eine Telefonnummer an, an die sich Interessierte wenden können. Wir zeigen den Bewerbenden bei der Einladung zum ersten Interview ausserdem eine Videobotschaft unseres CEO. Auch bei der Bewerbungskommunikation halten wir uns an kurze Antwortfristen und schreiben in einem sehr menschlichen Stil und passen unsere Formulare an die Kandidaten an. Bei uns kommt es immer wieder mal vor, dass sich Bewerbende, die eine Absage erhalten haben, bei uns melden, um sich zu bedanken und unseren Bewerbungsprozess zu loben.

Könnten Sie die Arbeitsatmosphäre bei der BLS beschreiben und haben Sie eine Idee, warum die Mitarbeitenden immer so freundlich und hilfsbereit sind?

Wir haben es bei der BLS gerne unkompliziert. Das spiegelt sich auch an unserer Du-Kultur wider. Mitarbeitende bei der BLS sagen immer wieder, dass ihnen die Tätigkeit bei uns vor allem aufgrund des Teams so viel Spass macht. Man unterstützt sich gegenseitig und steht zueinander. Die Freundlichkeit der Mitarbeitenden könnte auf die sinnstiftenden Tätigkeiten und auf die Freude bei der Arbeit zurückzuführen sein. Mitarbeitende der BLS leisten eine Arbeit, die einen regionalen Nutzen hat und vielfach von der eigenen Familie und dem Freundeskreis genutzt wird, etwa wenn man im Kanton Bern mit der Bahn fährt.

Bietet die BLS den Mitarbeitenden besondere Benefits?

Wir schenken allen unseren Mitarbeitenden ab 50% Beschäftigung ein kostenloses GA. Hinzu kommen weitere Vergünstigungen, etwa bei Versicherungen oder bei Reisebuchungen. Beim Wunsch nach Teilzeitarbeit sind wir sehr flexibel. So hat jeder Mitarbeitende das Anrecht, seinen Beschäftigungsgrad um max. 20% zu reduzieren. Mitarbeitende können sich ausserdem bis zu zwei Wochen Ferien pro Jahr kaufen. Auch beim Mutterschaftsurlaub sind wir ziemlich grosszügig. Beim Vaterschaftsurlaub verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen sehr genau. Aktuell bieten wir frisch gebackenen Vätern 10 Tage Vaterschaftsurlaub.

Wo sehen Sie bei der BLS als Arbeitgeberin noch Verbesserungspotenzial?

Wir können noch einiges besser machen. Derzeit sind wir in einem Veränderungsprozess von einer staatsnahen Einrichtung zu einem wirtschaftlich-geführten Unternehmen. Dazu müssen Prozesse vereinfacht und Kosten eingespart werden und dadurch verändern sich verschiedene Strategien und Unternehmenswerte. Das kann bei Mitarbeitenden zu Unsicherheiten führen. Hier ist es wichtig, dass wir alles so transparent wie möglich an unsere Mitarbeitenden kommunizieren.

Könnte diese Veränderung auch modernere Arbeitsformen bedeuten?

Das ist auch ein Teil unseres Programms. Neue Arbeitsformen probieren wir schon länger aus. Bereichsübergreifende Zusammenarbeit wird künftig noch wichtiger. Deshalb hat die BLS im vergangenen Jahr den Piloten «Arbeitswelt 4.0» durchgeführt. Die Zustimmung der Mitarbeitenden war mit über 90 Prozent sehr hoch. Diese Erkenntnisse werden wir beim Bau des neuen Geschäftssitzes einfliessen lassen.

Haben Sie einen Tipp für Bewerbende, um die Chancen zu verbessern?

Mein wichtigster Tipp ist, bei der Bewerbung sich selbst zu sein. Es klingt zwar banal, aber es ist wirklich wichtig, dass man authentisch ist. Wir sagen etwa den Kandidaten immer wieder, dass sie sich nicht so viel Gedanken über das Outfit machen müssen, sondern so kommen sollen, wie sie sich wohlfühlen. Wir als BLS zeigen uns ebenfalls so, wie wir sind, und so erwarten wir es auch von den Kandidaten. So kann am besten herausgefunden werden, ob jemand zu uns passt und ob wir als Arbeitgeberin interessant sind. Kandidaten müssen im Interview auch nicht zu allem Ja und Amen sagen, sondern sollen den Mut haben, ihre eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen.

Corinne Moser ist seit sechs Jahren bei der BLS tätig. Dort ist sie als HR-Spezialistin für Themen wie Arbeitgeberpositionierung und Rekrutierung zuständig. Sie arbeitet bei der BLS in Teilzeit mit einem saisonalen Modell, um im Sommer genug Zeit für ihren Garten und die Natur zu haben.