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Bewerbungen: 10 Gründe, warum du wenige oder gar keine Antworten erhältst

Wer auf Jobsuche ist, versendet oft eine Vielzahl an Bewerbungen. Doch im Laufe der Monate merkst du, dass dir die Firmen fast nie antworten. Woran liegt das? Im folgenden Text findest du die 10 häufigsten Gründe dafür, sowie Tipps, was du besser machen kannst.

1. Deine Bewerbung ist nicht vollständig

Eine Bewerbung, die kein Motivationsschreiben, keine Arbeitszeugnisse oder – noch schlimmer – keinen Lebenslauf enthält, hat so gut wie keine Chance, von einem Recruiter angemessen begutachtet zu werden. Das bedeutet, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Antwort erhalten wirst und erst recht nicht zu einem telefonischen Vorgespräch oder einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Achte auch immer darauf, dass deine Kontaktdaten aktuell sind. Wenn deine E-Mail-Adresse nicht mehr gültig ist oder sich deine Telefonnummer kürzlich geändert hat, musst du daran denken, diese Informationen anzupassen. Das ist absolut essentiell, damit dich ein zukünftiger Arbeitgeber kontaktieren kann.

2. Der Job entspricht nicht deinen Erfahrungen

Du hast mehrere Jahre als kaufmännischer Angestellter in einem Unternehmen gearbeitet, das auf die Montage von Solaranlagen spezialisiert ist, aber bewirbst dich jetzt für eine Stelle als digitaler Kommunikationsexperte in einer Werbeagentur? Diese Position entspricht mit ziemlicher Sicherheit nicht deinem Jobprofil. Und das bleibt auch der Personalerin nicht verborgen, wenn sie deine Bewerbung durchsieht. Sie könnte auch den Eindruck haben, dass du dich in der Stellenausschreibung geirrt hast und deine Bewerbung somit gar nicht berücksichtigen. Im Idealfall solltest du dich also für Jobs bewerben, die deinen Erfahrungen aus der Vergangenheit einigermassen entsprechen. Wenn du allerdings eine Umschulung anstrebst, dann erwähne das auch in deinem Motivationsschreiben und scheue dich auch nicht vor einer Weiterbildung, um die nötigen Kompetenzen zu erlangen.

3. Du bist zu ambitioniert

Du siehst dir die Jobangebote im Internet durch und plötzlich sagst du dir: dein Traumjob ist endlich zu haben! Und noch dazu in einer Branche, die du kennst! Geschäftsführer eines multinationalen Unternehmens! Einziges Problem: Du hast noch nie so eine Funktion ausgeübt, deine Englischkenntnisse sind bescheiden und deine Erfahrungen beschränken sich auf eine Arbeitsstelle. Wenn du dich für diesen Job bewirbst, wirst du mit Sicherheit keine Antwort bekommen, denn die Diskrepanz zwischen deiner beruflichen Laufbahn und den nötigen Anforderungen für eine derartige Position ist zu gross. Um dem Personaler und dir selbst nicht unnötig Zeit zu rauben, solltest du dich an Jobs orientieren, die deinen bisherigen Erfahrungen entsprechen. Es ist prinzipiell gut, wenn du ambitioniert bist, aber zu viel Ambition kann mitunter auch kontraproduktiv sein.

4. Deine Referenzen sind zu deinem Nachteil

Ein oder mehrere Arbeitszeugnisse, ein Empfehlungsschreiben, Referenz-Personen, die man kontaktieren kann – deine Bewerbung ist diesmal wirklich vollständig. Und dennoch hörst du vom Unternehmen nach einem ersten Telefonat oder persönlichen Vorstellungsgespräch nichts mehr. Das Problem liegt möglicherweise an deinen Referenzen. Bist du sicher, dass die von dir angegebenen Referenz-Personen mit deiner Arbeit zufrieden waren? Würden sie positiv über dich sprechen gegenüber einem zukünftigen Arbeitgeber? Sind sie davon in Kenntnis gesetzt worden, dass sie in deinem Lebenslauf als Referenz-Personen genannt werden? Diese Fragen solltest du dir unbedingt stellen, denn es kann vorkommen, dass ehemalige Vorgesetzte oder Arbeitskollegen sich nachteilig auf deine zukünftigen Bewerbungen auswirken können. Du solltest diese Personen daher sorgfältig auswählen. Auch das Arbeitszeugnis kann sich als zweischneidiges Schwert entpuppen. Du solltest es daher nochmal genau durchlesen und deinen ehemaligen Arbeitgeber gegebenenfalls bitten, notwendige Änderungen vorzunehmen.

5. Deine Online-Präsenz muss verbessert werden

Folgendes passiert immer häufiger: Eine Recruiterin erhält unzählige Bewerbungen zu jeder Stellenausschreibung. Sie wird sich natürlich mit den wichtigsten Dokumenten von allen Bewerbenden beschäftigen. Dazu zählen Lebenslauf, Motivationsschreiben und Referenzen. Wenn sie damit fertig ist, wird sie sich wahrscheinlich auch noch in den sozialen Netzwerken und im Internet umsehen. Das erklärte Ziel? Mehr über dich zu erfahren. Wenn sie dabei auf negative Berichte über dich stösst oder Fotos von dir entdeckt, die an einem feucht-fröhlichen Abend entstanden sind, dann kann deine Bewerbung schnell mal auf dem Stapel der nicht berücksichtigten Kandidaten landen. Du kannst deine Online-Präsenz also verbessern, indem du unpassende Fotos von dir oder negative Kommentare über dich von den diversen Internetseiten entfernen lässt oder auf deinen Social-Media-Profilen keine Fotos veröffentlichst, die einen schlechten Eindruck von dir hinterlassen könnten.

6. Du hast das Tabuthema Gehalt angesprochen

Die Gehaltsfrage wird im Bewerbungsprozess in den ersten Gesprächen nur selten thematisiert. Das ändert sich teilweise bereits, aber im Normalfall wird das nach wie vor erst nach einer oder zwei Gesprächsrunden mit den Kandidaten der Endauswahl besprochen. Daher solltest du diese Gepflogenheit respektieren. Wenn du deine Gehaltsvorstellungen in deinem Motivationsschreiben selbstbewusst erwähnst und diese aber zu hoch sind, wirst du mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht für ein Erstgespräch kontaktiert. Weder für ein Telefonat noch für ein persönliches Vorstellungsgespräch.

7. Deine Bewerbung sticht nicht aus der Masse heraus

Der Traum aller Kandidat*innen ist es, aus der Masse an Bewerbungen herauszustechen und so die Aufmerksamkeit der Recruiter*innen zu gewinnen. Um das zu erreichen, solltest du deine Bewerbung «ins rechte Licht rücken», indem du sie an die ausgeschriebene Stelle anpasst. Wenn dein Lebenslauf zu vage ist, dein Motivationsschreiben zu halbherzig und die Arbeitszeugnisse eher mittelmässig, könnte sich das zu deinem Nachteil auswirken. Ziel ist es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, ansonsten könnte es passieren, dass die Personaler*innen deine Bewerbung nicht berücksichtigen. Es kann auch passieren, dass du keine Antwort bekommst – das ist vielleicht nicht die feine Art, aber es kommt vor.

8. Rechtschreibung ist nicht deine Stärke

Grobe Rechtschreibfehler in deinem Lebenslauf oder in deinem Motivationsschreiben können deine Bewerbung schlicht und einfach unbrauchbar machen. Es kann passieren, dass man bei einem Wort mal das zweite «s» vergisst oder mal ein Komma fehlt. Dennoch zeigt es dem Recruiter, dass es dir an Genauigkeit fehlt. Damit das bei deiner Bewerbung nicht so ist, überprüfe deine gesamten Dokumente mehrere Male auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. Um sicherzugehen, dass du keinen Fehler in deiner Bewerbung hast, lasse sie von einem Freund oder einem Familienmitglied nochmal Korrekturlesen.

Tipps für eine Bewerbung ohne Rechtschreibfehler Mehr Erfahren

9. Deine Bewerbung kommt zu spät

In jeder Stellenausschreibung wird die Bewerbungsfrist angegeben. Wenn die Frist beispielsweise am 24. April endet und du deine Bewerbung am 15. Mai abgeschickt hast, wird sie in den meisten Fällen nicht mehr berücksichtigt. Du solltest also schnell handeln, wenn eine Stellenausschreibung veröffentlicht wird. Das bedeutet nicht, dass du deine Bewerbung überstürzt abschicken sollst und dadurch Fehler machst, wie etwa die Anhänge zu vergessen, aber du solltest deine Bewerbung fristgerecht einreichen.

10. Du bist ein wenig ungeduldig

Du hast dich am Montag für 15 verschiedene Stellen beworben und am Mittwoch läufst du bereits unruhig in deinem Wohnzimmer auf und ab, weil du noch nicht die geringste Antwort erhalten hast? Du bist zweifellos zu ungeduldig. Die ersten Antworten kommen in der Regel innerhalb ein bis zwei Wochen nach der Bewerbungsfrist. Sei daher nicht ungeduldig – wenn deine Bewerbung den Erwartungen entspricht, wird sich der potenzielle Arbeitgeber mit Sicherheit bei dir melden.

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